Ligne claire
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Als Ligne Claire (deutsch: klare Linie) bezeichnet man eine Stilrichtung im Comic.
Die Zeichner verzichten dabei auf Schraffuren und Schattierungen, dafür werden die Umrisse von Figuren in klaren (Tusche-) Strichen wiedergegeben. In den Comics der Ligne Claire werden menschliche Personen gern in karikaturhaft verzerrter Form dargestellt, während die sie umgebenden Dinge meist in realistischer Manier abgebildet werden.
Als Begründer der Ligne Claire gilt Hergé mit seinem Hauptwerk Tim und Struppi. Auch E. P. Jacobs (Blake und Mortimer) zeichnete im "klaren" Stil. Zu den modernen Vertretern der Ligne Claire kann man u.a. André Juillard und Vittorio Giardino zählen. Auch viele Mangas bedienen sich dieser Technik.
Laut dem Comiczeichner Scott McCloud fällt es dem Leser eines ligne claire-Comics leichter, sich mit den Charakteren zu identifizieren, da ihre Gesichtszüge kaum definiert sind und somit reichlich Spielraum für eigene Interpretationen lassen.
Ein weiterer Grund für die Verwendung dieses Stiles von vielen Zeichnern ist, dass die Figuren nicht von ihrer Umgebung ablenken. Während die Protagonisten eines Comics immer gleich bleiben, und sich das Auge des Lesers somit an ihr Aussehen gewöhnt hat, erfordert eine neue Umgebung eine viel detailliertere Ausarbeitung.