Lieschen Müller
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Lieschen Müller steht im deutschen Sprachraum synonym für den weiblichen Durchschnittsmenschen. Durchschnittliches wird häufig auch mit Wendungen wie "wie von Lieschen Müller" bezeichnet.
Bald nachdem Lieschen Müller als Figur im Spielfilm Der Traum von Lieschen Müller als eine deutsche Büroangestellte der 1960er-Jahren auftauchte, ging der Name wie Otto Normalverbraucher in den allgemeinen Sprachgebrauch ein. In dem Film träumt die Titelfigur davon, in den USA als Liz Miller zur High Society zu gehören.
Der bedeutende deutsche Journalist Christian Ferber schrieb schon 1963 literarische Übersetzungen seichter Unterhaltungsliteratur unter dem Pseudonym Lisette Mullère, einer Übertragung des deutschen Lieschen Müller ins Französische, womit er versteckt zum Ausdruck brachte, was er selbst von dieser Art Literatur hielt. Lisette Mullère war in den 1960er Jahren eine bekannte Kunstfigur der politischen Satiren Ferbers.
Eine weitere Prägung hat dieser Begriff durch das Voransetzen eines Doktortitels erhalten. „Dr. Lieschen Müller“ ist, seit Konrad Adenauer über das Magazin „Der Spiegel“ äußerte, dass es nichts anderes sei, als „die Bild-Zeitung für Dr. Lieschen Müller“, ein Synonym für eine Person, die trotz oder wegen ihrer akademischen Würden genauso naiv und dumm ist, wie eben „Lieschen Müller“.
