Liedermacher
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Der Begriff Liedermacher bezeichnet im deutschsprachigen Raum einen Sänger, der Musik und/oder Texte seines Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet hat. Der Vortrag basiert im Kern auf eigener Interpretation und Begleitung, auch wenn Darbietungen oft mit Begleitband erfolgen. Dabei steht die Textaussage immer im Vordergrund. Der Singer-Songwriter (engl.) im Verständnis Dylans ist vom Begriff des Liedermachers vor allem regional (nordamerikanischer Raum) und stilistisch abzugrenzen. Es gibt darüber hinaus den chansonnier (frz.) und der cantautore (ital.). Die Inhalte haben in der Regel Bezug zur Erfahrungswelt des Liedermachers und sind persönlich oder auch politisch geprägt.
Der Begriff Liedermacher wurde von Wolf Biermann geprägt, in Anlehnung an Bertolt Brecht, der sich selbst Stückeschreiber nannte. Tatsächlich zeichnet sich das Genre durch eine Vielzahl unterschiedlicher musikalischer und textlicher Stile aus, die vom Geschichtenerzähler (Gerhard Schöne, Reinhard Mey, Manfred Maurenbrecher) über lyrische Vertonungen (Hans-Eckardt Wenzel, Barbara Thalheim) bis hin zu gesellschaftskritischen, politischen Liedern (Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Hannes Wader, Konstantin Wecker und Bettina Wegner) reichen.
Weitere bekannte und in der Wikipedia verzeichnete Liedermacher finden sich in der Kategorie „Liedermacher“.
[Bearbeiten] Literatur
- Robert v. Zahn (Hrsg.): Folk & Liedermacher an Rhein und Ruhr. agenda-Verlag Münster 2002.
- Lutz Kirchenwitz: Folk, Chanson und Liedermacher in der DDR. Dietz Verlag Berlin GmbH 1993. ISBN 3-320-018078