Leuge
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Leuge ist eine ehemalige, in Europa und Lateinamerika verwendete Längeneinheit. Das Wort stammt von Lateinisch leuca, einem Lehnwort aus dem Gallischen (Keltisch lieska). Ursprünglich bezeichnet eine Leuge die Entfernung, welche ein Mensch oder ein Pferd in einer Stunde zurücklegen kann, daher das Synonym Wegstunde.
Es gibt mehrere Definitionen der Leuge:
- Die allgemeine oder metrische Leuge entspricht exakt 4 km.
- Die Landleuge entspricht 1/25 des Grads eines Längenkreises, also 4,4448 km.
- Die Seeleuge entspricht 1/20 des Grads eines Längenkreises, also 3 nautischen Meilen oder 5,556 km.
- Die französische Postleuge entsprach 2000 Körperlängen, also etwa 3,898 km.
- Die englische Landleuge (land league) entspricht 3 Meilen, also 4,828 km.
- Eine keltische Leuge beträgt 2.220 Meter. Unter dem römischen Kaiser Septimius Severus (146-211) wurde die römische Meile (ca. 1.478 m) durch die keltische Leuge als offizielles Längenmaß in den gallischen und germanischen Provinzen ersetzt. Nach den Forschungsarbeiten von Jacques Dassié maß die keltische Leuge 2.450 Meter (+/- 50 m). [1] und [2].
Die Leuge ist verwandt mit der iberischen Legua.
Der Roman 20000 Lieues Sous Les Mers von Jules Verne heißt auf Deutsch 20000 Meilen unter dem Meer statt 20000 Leugen unter dem Meer, weil die Leuge ein im deutschen Sprachraum nahezu unbekanntes Maß ist.