Leopold Infeld
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Leopold Infeld (* 20. August 1898 in Krakau, † 15. Januar 1968 in Warschau) war ein polnisch-jüdischer theoretischer Physiker mit Schwerpunkt Relativitätstheorie.
Infeld wuchs in einer streng jüdischen Familie am Rande des Krakauer Ghettos auf. Er studierte in Krakau und Berlin Physik und war danach in seiner polnischen Heimat als Lehrer und Rektor tätig. Da er als Jude in Polen kaum Chancen hatte, beruflich aufzusteigen, emigrierte er 1933 über England in die USA und arbeitete seit 1936 in Princeton zusammen mit Albert Einstein an Problemen der Relativitätstheorie. Speziell ging es darum, inwieweit die Bewegungsgleichungen in den Feldgleichungen enthalten seien.
Als Infeld 1937 keine Stellenverlängerung erhielt und somit in finanzielle Probleme geriet, schlug er Einstein vor, zusammen ein populäres Buch über die Grundgedanken der Physik zu schreiben, worauf Einstein begeistert einging und woraus Infelds bekanntestes Buch Die Evolution der Physik entstand.
1938 erhielt Infeld eine Professur in Toronto, die er bis 1950 innehatte. Als er aber eine Forschungsreise nach Polen unternehmen wollte, wurde ihm in einer Pressekampagne vorgeworfen, dass er geheimes Wissen über die Atombombe, das er von Einstein erhalten haben soll, letztlich den "Russen" ausliefern wolle. Dieser Vorwurf wurde sogar im kanadischen Parlament debattiert. Es steht aber außer Zweifel, dass Infeld als Theoretiker der Relativitätstheorie gar kein spezielles Wissen zur Atombombe hatte und er auch nie an entsprechenden Projekten beteiligt war, zumal 1950 in der Sowjetunion ohnehin längst das Bauprinzip dieser Bombe bekannt war. Diese Vorfälle sind in Infelds autobiographischem Buch Leben mit Einstein von 1963 dokumentiert. Nach dieser Kampagne ging Infeld ganz nach Warschau und war maßgeblich am Aufbau der theoretischen Physik in Polen beteiligt.
1955 war Infeld ein Mitunterzeichner des Russell-Einstein-Manifests. Sein Buch über den Mathematiker Evariste Galois, Wen die Götter lieben, das er in Toronto geschrieben hat, wertet bislang kaum genutztes Quellenmaterial aus, und Einstein soll dieses Buch sehr geschätzt haben. Da es aber in Romanform geschrieben ist, scheint der Quellenwert letztlich doch gering zu sein.
Personendaten | |
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NAME | Infeld, Leopold |
KURZBESCHREIBUNG | Theoretischer Physiker mit Schwerpunkt Relativitätstheorie |
GEBURTSDATUM | 20. August 1898 |
GEBURTSORT | Krakau |
STERBEDATUM | 15. Januar 1968 |
STERBEORT | Warschau |