Leinsamen
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Als Leinsamen (Linum usitatissimum) werden die Samen des Flachs bezeichnet.
Die enthaltenen Heil- und Wirkstoffe sind Schleimstoffe, Linamarin, Leinöl, Eiweiß, Lecithin und vor allem alpha-Linolensäure und Linolsäure; ferner Enzyme, Sterine und andere. Flachs zählt zu den erweichenden Kräutern.
Leinsamen haben sich als natürliches, nicht apothekenpflichtiges Abführmittel bewährt, das bei Verstopfung angewendet wird. Ihre abführende Wirkung beruht darauf, dass in der Samenschale von Leinsamen Schleime enthalten sind, die durch Wasseraufnahme quellen. Der Stuhl wird ferner erweicht. Die mit der Quellung einhergehende Volumenzunahme reizt die in der Darmwand befindlichen Dehnungsrezeptoren, so dass es zum Stuhlentleerungsreflex kommt.
Leinsamenschleim kann zum Schutz der Magenschleimhaut bei Gastritis als morgendliche Rollkur oder auf den Tag verteilt eingenommen werden.
Bei der Einnahme von Leinsamen ist zu beachten:
- Von hohen Dosierungen ist aufgrund des in Leinsamen enthaltenen Amygdalin und der damit verbundenen Gefahr einer Blausäurevergiftung abzuraten.
- Aus dem selben Grund Leinsamen zur innerlichen Anwendung niemals heiß aufgießen oder kochen, da sonst diese Stoffe ausgelöst werden.
- Generell gilt: Nicht mehr als 20 g Leinsamen täglich! Wie auch andere Ölsaaten können Leinsamen erhebliche Mengen an Cadmium aus dem Boden akkumulieren. Eine zu hohe Cadmiumaufnahme führt zur Itai-Itai-Krankheit.
Dies gilt nur für gemahlenen oder geschroteten Leinsamen. Unbehandelter Leinsamen (auch nach Quellung) verlässt weitestgehend unverändert das Verdauungssystem des Menschens, weshalb es zu keiner nennenswerten Aufnahme der Inhaltsstoffe (z.B. Amygdalin, Cadmium, Linolsäure und Linolensäure) kommt.
Leinsamenschleim (mucilago lini seminis) lauwarm oder kalt ansetzen und die Samen abseihen. Der Schleim entsteht durch Übergießen von Leinsamen mit der 50fachen Menge Wasser. Durch halbstündiges Stehenlassen bei lauwarmem Wasser oder kalt über Nacht werden die Schleimstoffe aus der Zellschicht des Samens ausgesogen. Leinsamenschleim ist dem Schleim der Magenschleimhaut ähnlich.
[Bearbeiten] Weitere Verwendungen
Gepulverte Leinsamen und Leinkuchen (Presskuchen) werden für erweichende und schmerzlindernde breiige Umschläge bzw. als heiße Packung bei Gallenblasenkolik und anderen Erkrankungen der Leber und Galle verwendet. In früheren Zeiten wurden Leinkuchen an Nutztiere verfüttert.
Durch den hohen Anteil an Öl wird Leinsamen sowohl in der Technik zur Herstellung von Farben als auch im Nahrungsmittelgewerbe zur Herstellung von Speiseöl verwendet.
Leinöl kann als Speiseöl verwendet werden, wird aber besonders schnell ranzig und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Ölfarbe. Die Aufbewahrung aller Leinsamenprodukte sollte daher in dunklen, luftdicht schließenden Gefäßen erfolgen.
[Bearbeiten] Weblinks
- BGA/BfArm-Monographie Lini semen (Leinsamen) - http://www.heilpflanzen-welt.de/monographien/texte2/lini-semen-leinsamen.htm
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