Leinölfirnis
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Leinölfirnis ist ein honiggelber, leicht dickflüssiger Schutzanstrich.
Leinölfirnis kann zur Behandlung von saugenden Materialien wie Holz, aber auch Metall verwendet werden. Nach dem Aushärten bildet Leinölfirnis einen sehr harten, wasser- und witterungsbeständigen Film. Daher wird Leinölfirnis vor allem im Bootsbau sowie auch zur Behandlung von Möbeln (Tisch- und Küchenarbeitsplatten) verwendet. Leinölfirnis ist ein biologischer und giftfreier Holzschutz für den Innen- und Aussenbereich.
[Bearbeiten] Zusammensetzung
Leinölfirnis besteht aus Leinöl und Trocknungsmitteln. Diese sind vor allem Cobalt- und Zirkoniumoctoate. Leinöl härtet durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft. Das dauert aber mehrere Tage. Durch die Beimengungen kann die Trocknungszeit von Leinölfirnis auf etwa 24h bei 20°C verringert werden, dringt dann jedoch nicht so tief in das Holz ein wie reines kalt gepresstes Leinöl.
[Bearbeiten] Verarbeitung
Leinölfirns wird auf den gereinigten Untergrund aufgetragen (Holz vorher fein anschleifen). Die Verarbeitungstemperatur sollte nicht unter 15°C liegen, besser 20° oder mehr. Überstände sind zu vermeiden, da sie klebrige Stellen hinterlassen. Nach der Verarbeitung können sie innerhalb einer halben Stunde mit einem Tuch abgenommen werden.
Ein Liter Firnis reicht, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes, für 5 bis 10 m². Als Grundierung kann Leinölfirnis auch mit Terpentin verdünnt verarbeitet werden.
Sicherheitshinweis: Mit Leinölfirnis benetzte Tücher, Papier oder Staub sollten gewässert werden, da sonst die Gefahr von Selbstentzündung besteht.
[Bearbeiten] Verwendung
Leinölfirnis wird im Bootsbau zum Schutz vor Korrosion eingesetzt. Dort kann man sowohl Holz als auch Metallteile behandeln. Als Grundierung kann Leinölfirnis mit beliebigen Lacken überstrichen werden.Im Innenbereich werden auch Möbel mit Leinölfirnis behandelt. Da der Werkstoff ungiftig ist, kann er für Tisch- und Küchenarbeitsplatten verwendet werden.
In der Binnenschifffahrt wird Leinölfirnis als ein spezieller Anstrich - aufgrund seiner hervorragenden Rostschutzwirkung und Witterungsbeständigkeit - eingesetzt. Die Verarbeitung von Leinölfirnis findet zweckmäßigerweise bei Temperaturen über 20° C statt, da die Firnis dann regelrecht in den (leicht rauhen) Schiffbaustahl einzieht und einen extrem harten und kratzfesten Schutzfilm bildet. Die Leinölfirnis wird insbesondere zum Schutz der Gangborde und als Grundierung (in selten Fällen auch als kompletter Aussenanstrich) für die Wohnungen auf Binnenschiffen verwendet.