Lame Duck
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Im US-amerikanischen politischen System wird ein Präsident oder anderer Politiker, der noch im Amt ist, aber nicht wiedergewählt worden ist, als Lame Duck (lahme Ente) bezeichnet.
Da der generelle Wahltag (General Elections) auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November festgesetzt ist, Präsidenten jedoch erst am 20. Januar eingesetzt werden, verbleibt der Präsident im Falle der ausbleibenden Wiederwahl noch gut 10 Wochen im Amt. Ein solcher Präsident sollte während dieser Periode keine wichtigen Gesetze auf den Weg bringen oder wichtige Stellen besetzen, z. B. Richterstellen im obersten Gerichtshof, dem Supreme Court.
Etwas allgemeiner bezeichnet der Begriff einen Politiker, der in absehbarer Zeit aus dem Amt scheidet, z. B. weil:
- er nicht wieder gewählt werden darf (George W. Bush 2008, Bill Clinton 2000),
- er nicht wieder gewählt worden ist (Helmut Kohl 1998, George H. W. Bush 1992) oder
- er auf eine erneute Kandidatur verzichtet (Lyndon B. Johnson 1968, Johannes Rau 2004).
Das Interesse konzentriert sich dann auf die Nachfolge, der noch amtierende Politiker tritt in den Hintergrund. Wenn z.B. der Bundespräsident zur lahmen Ente wird, kommt es in der Öffentlichkeit immer wieder zu entsprechenden Nachfolgediskussionen, die parteipolitisch instrumentalisiert werden.