Laborsystem
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Laborsystem ist ein physikalisches Bezugssystem, in dem der Beobachter (in seinem Labor) ruht. Es ist gewissermaßen das fundamentalste aller Bezugssysteme, da der Experimentierende selbst den Bezugspunkt darstellt und somit keine Transformationen nötig sind. Es ist sehr leicht intuitiv zugänglich.
Laborsysteme spielen eine sehr große Rolle bei der Beschreibung physikalischer Vorgänge. Vor allem lineare oder andere einfache Bewegungen können dort meist sehr gut behandelt werden. In der Mechanik kann man praktisch alle Bewegungen eines einzelnen Körpers in einem Laborsystem befriedigend beschreiben. Bei Problemen mit mehreren Massen bietet sich dagegen häufig das Schwerpunktsystem an.
Allerdings sind sie keine Inertialsysteme, wenn man davon ausgeht, dass sich der Beobachter auf der Erde befindet. Durch die Rotation der Erde um die Sonne befinden sich auch die Koordinatenachsen des Laborsystems in einer beschleunigten Bewegung. Es treten also Scheinkräfte auf; typischerweise die Zentrifugalkraft und die Corioliskraft. Bei der Betrachtung von Bewegungen in großen Maßstäben kann es also sinnvoller sein, eine Transformation in ein anderes Bezugssystem durchzuführen.