La Navidad
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La Navidad war die erste von Spaniern in Amerika angelegte, kurzlebige Siedlung an der Küste der Insel Hispaniola.
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[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Das Flaggschiff des Christoph Kolumbus, die Santa Maria, lief in der Weihnachtsnacht 1492 (der Nacht zum 25. Dezember) auf Grund (ein Riff oder eine Sandbank) und konnte nicht mehr flott gemacht werden. Aus den Überresten des Schiffes ließ er (auch mit Hilfe des befreundeten Königs Guacanagari und seiner Leute) ein Fort bauen, das er La Navidad (dt.: Weihnachten) nannte.
[Bearbeiten] Lage
Die genaue Lage von La Navidad ist unbekannt. Der Platz liegt auf dem Staatsgebiet von Haiti östlich der heutigen Stadt Cap-Haïtien. Eine Vermutung ist die Bucht der Stadt Caracol.
[Bearbeiten] Besatzung von La Navidad
Die Besatzung bestand aus 30 bis 40 Mann seiner Expedition. Er musste sie zurücklassen, weil das einzige ihm bis dahin verbliebene Schiff, die Niña, zu klein war. Außerdem war es für Kolumbus durchaus eine Fügung, durch den Verlust der Santa Maria eine Siedlung gründen zu müssen. So änderte er auch dann den Beschluss nicht, als die Pinta am 6. Januar 1493 wieder zu ihm stieß.
[Bearbeiten] Das Ende
Als Kolumbus auf seiner zweiten Reise am 28. November 1493 La Navidad erreichte, fand er es in Trümmern und die Besatzung tot. Aber auch das benachbarte Dorf von Guacanagari war zerstört.
Die gängigste Theorie vermutet als Ursache Auseinandersetzungen mit benachbarten Indianern aufgrund der Habsucht der Spanier.
Es soll einen Bericht von König Guacanagari geben. Demzufolge haben die Spanier um Gold und Frauen gestritten und benachbarte Dörfer überfallen. In Vergeltung der Gewalttaten und Plünderungszüge der Spanier wurde das Fort zerstört und die Besatzung niedergemacht. So erscheint das Schicksal der ersten spanischen Städtegründung in der Neuen Welt wie ein Menetekel für die spätere Kolonialgeschichte Amerikas.
Wochen nach seiner Ankunft gründete Kolumbus weiter östlich die Kolonie La Isabela.
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Venzke: Christoph Kolumbus, Reinbek 1992 ISBN 3-499-50449-9
Koordinaten: 19° 41' 26" N, 72° 0' 57" W (Vermutung)