Löschgruppenfahrzeug 8

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

LF 8 (Niedersachsen)
Fahrzeugdaten
Besatzung:	1 / 8
Pumpe:	FP 8/8 und TS 8/8
Löschwasser:	keins
Schaummittel:	60 Liter
Löschpulver:	---
zul. Gesamtgewicht:	7 500 kg
Antrieb:	Straße

Das Löschgruppenfahrzeug 8 (Abkürzung: LF 8) ist ein in Deutschland nicht mehr genormtes Feuerwehrfahrzeug. Es ist das kleinste in Deutschland verwendete Löschgruppenfahrzeug und verfügt über keinen Tank und keine Schnellangriffseinrichtung.

Es ist das Vorgängermodell des LF 8/6, das wiederum durch das heutige LF 10/6 ersetzt wurde.

Das LF 8 ist noch immer bei vielen kleineren Feuerwehren das Standard-Löschfahrzeug für die Brandbekämpfung.

[Bearbeiten] Aufgaben

Brandbekämpfung (insbesondere auch im Erstangriff)
leichte Technische Hilfeleistung (z.B. durch Motorsägen etc.)

[Bearbeiten] Kurzbezeichnung

Wie bei allen Feuerwehrfahrzeugen (in Deutschland) werden auch bei Löschgruppenfahrzeugen die Haupteigenschaften in einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschrieben. Hierbei bedeuten

LF = Löschgruppenfahrzeug
Zahl = Förderleistung der Pumpe von 800 l/min bei 8 bar.

[Bearbeiten] Ausrückeordnungen

Da LF 8 überwiegend bei kleineren Feuerwehren vertreten ist, die nicht über einen kompletten Löschzug verfügen, rückt es oft allein oder gemeinsam mit den anderen dort vertretenen Fahrzeugen, z. B. MTW zu allen denkbaren Einsätzen aus.

[Bearbeiten] Technik

[Bearbeiten] Normung

Genormt war das LF 8 in der DIN 14530-7, die 1991 zurückgezogen wurde. Darin waren drei Ausführungen vorgesehen: mit Straßenantrieb (zulässiges Gesamtgewicht 6 Tonnen), mit Straßenantrieb und Zusatzbeladung zur Technischen Hilfeleistung (7,5 t) sowie mit Allradantrieb und Zusatzbeladung zur Technischen Hilfeleistung (9 t).

Im Bundesland Niedersachsen wurden die Kosten der Beschaffung des teureren, schwereren und mit weniger Schläuchen sowie keiner Tragkraftspritze ausgestatteten LF 8/6 für nicht vertretbar gehalten. Deshalb blieb das LF 8 dort durch die Technische Weisung Nr. 14 vom 4. Dezember 1991 genormt. Darin ist eine Ausführung mit Straßenantrieb und 6 t zulässigem Gesamtgewicht vorgesehen. Mit Zusatzbeladung zur Technischen Hilfeleistung ist ein Gesamtgewicht von 7,5 t möglich. Es war geplant, die Technische Weisung 2005 zurückzuziehen, dies ist jedoch nicht geschehen.

[Bearbeiten] Technischer Aufbau

Ein LF 8 verfügt über eine Feuerlöschkreiselpumpe FP 8/8 mit einer Förderleistung von 800 l/min bei 8 bar sowie eine Tragkraftspritze TS 8/8 mit gleicher Leistung.

Die FP ist bei älteren Fahrzeugen meist an der Fahrzeugfront angebracht, die TS wird im Heck transportiert. Bei neueren Fahrzeugen ist die FP üblicherweise im Heck eingebaut, die TS wird seitlich eingeschoben. Dies ist auch die in Niedersachsen vorgesehene Bauform.

Das Fahrzeug besitzt keinen Wassertank und keine Schnellangriffsvorrichtung.

In einigen Fällen sind zwei Sitzplätze in der Mannschaftskabine so gestaltet, dass bereits während der Alarmfahrt die Atemschutzgeräte angelegt werden können.

[Bearbeiten] Feuerwehrtechnische Beladung

Auf dem LF 8 befindet sich eine umfangreiche feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung sowie unter Umständen zusätzlich eine Beladung zur technischen Hilfeleistung kleineren Umfangs. Hierzu gehören ein tragbarer Stromerzeuger mit Beleuchtungsgeräten, eine Kettensäge und bei einigen Feuerwehren auch ein hydraulischer Rettungssatz. Somit kann das LF 8 auch zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen als erstes Fahrzeug ausrücken.

Bei Fahrzeugen nach Technischer Weisung Niedersachsen ist die Zusatzbeladung zur Technischen Hilfeleistung üblich. Häufig wird auch die genormte Beladung erweitert, zum Beispiel durch zusätzliche B-Druckschläuche.

[Bearbeiten] Geschichte

Ursprung des LF 8 ist das Leichte Löschgruppenfahrzeug LLG, das in der Zeit des Nationalsozialismus im Zuge der erstmaligen Normung kommunaler Feuerwehrfahrzeuge eingeführt wurde. In zahlreichen Feuerwehren war ein LLG das erste motorisierte Fahrzeug. 1943 wurden dieser Typ in LF 8 umbenannt, diese Bezeichnung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beibehalten.

Zunächst waren LLG/LF 8 nur mit einer Pumpe ausgestattet. In den 50er Jahren wurden je nach Fahrgestell "leichte", "mittlere" oder "schwere" LF 8 unterschieden, diese Bezeichnungen waren jedoch nicht genormt. Leichte LF 8 hatten - wie das LLG - meist eine Nutzlast von 1,5 Tonnen.

Die weiter gestiegene Nutzlast der der Fahrzeuge machte es möglich, zusätzlich eine Tragkraftspritze TS 2/5 oder TS 4/5 zu transportieren. Diese Fahrzeuge wurden ab 1961 als LF 8-TS genormt. Alternativ konnte die TS in einen Tragkraftspritzenanhänger geladen werden, die Kombination wurde als LF 8-TSA genormt. Weiterhin gab es "leichte" LF 8 mit nur einer Pumpe.

Ende der 60er Jahre wurde schließlich die Variante mit FP 8/8 und TS 8/8 als einziges genormtes LF 8 festgelegt.

[Bearbeiten] Beladeliste

Teil	Anzahl
Druckschlauch B	14
Druckschlauch C	12
Saugschlauch A 1500-K	4 bzw. 6
Saugkorb A	1
Sammelstück2B-A	1
Verteiler	1
Strahlrohr BM	1
Stützkrümmer SK	1
Strahlrohr CM	3
Strahlrohr DM	1
Übergangsstück A-B	1
Übergangsstück B-C	2
Übergangsstück C-D	1
Standrohr 2B	1
Steckleiterteile	4
Zumischer Z4	1
Schaumstrahlrohr mittel M4	1
Schaumstrahlrohr schwer S4	1
Schaummittelbehälter 20l	3
Atemschutzgerät 200bar	4
Atemluftflaschen 200bar	8
Pulverlöscher 6 kg ABC-Pulver	1
Kübelspritze 10l	1
Feuerwehrleine F30-K mit Beutel	7
Arbeitsleine A-20	2
Feuerpatsche	2
Motorkettensäge	1
Tragkraftspritze TS8/8	1
Tauchpumpe	1
Stromerzeuger 5kV	1
Leitungstrommel 220V	2
Scheinwerfer 500W	2
Stativ	1
Werkzeugkiste	1
Bügelsäge	1
Stichsäge	1
Drahtschere	1
Brechstange 700	1
Feuerwehraxt	2
Spaltaxt	1
Besen und Schaufel	2
Ölbindemittel	1
Druckminderer	1
Hitzeschutzkleidung leicht	2
Schlauchbrücken	3
Krankentrage	1
Verkehrsleitkegel	6
Winkerkelle	2
Handfunkgeräte	4
usw.	usw.