KZ Warschau
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Das KZ Warschau war ein Konzentrationslager in Warschau in der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde auf den Ruinen des Warschauer Ghettos nach dessen Auflösung und anderer Stadtteile erbaut. Der erste Kommandant des Lagers war Wilhelm Goecke, ehemaliger Konzentrationslagerkommandant in Mauthausen. Den verschiedenen Schätzungen nach wurden in diesem Lager ca. 200.000 Menschen ermordet.
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[Bearbeiten] Datumskontroverse
Das genaue Datum der Fertigstellung des Lagers ist unbekannt. Einige Historiker argumentieren, dass es nach Auftrag von General Oswald Pohl am 11. Juni 1943 fertiggestellt wurde. Andere meinen jedoch, dass es bereits vor dem Warschauer Aufstand funktionsfähig gewesen sein musste. Diese Annahme basiert auf einem Befehl Heinrich Himmlers vom 9. Oktober 1942, der besagte, dass alle Arbeiter in Waffenfabriken, die lediglich Schneider, Pelzhänder oder Buchhalter seien, in die nächsten Konzentrationslager gebracht werden sollten, welche in Warschau und Lublin gewesen sein sollen.
[Bearbeiten] Einteilung des Lagers
Das KZ bestand aus fünf Teilen, die in den unterschiedlichen Teilen Warschaus gelegen haben. Darunter waren das SS-Zwangsarbeitslager im Bereich Kolo, zwei weitere Lager nahe der Bahnstation Warszawa Zachodnia, eines in einem ehemaligen polnischen Gefängnis auf der Straße nach Pawia, ein weiteres in einem ehemaligen Frauengefängnis an der Straße nach Gesia und ein Vorlager für Juden an der Straße nach Nowolipie. Das Lager bestand aus einem Gebiet von 1,2 km2 und hatte 119 Barracken für 35.000 bis 40.000 Gefangene.
[Bearbeiten] Methodologie des Verbrechens
Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte Warschau zu einer komplett deutschen Stadt gemacht werden. Um dieses zu erreichen, sollte die Bevölkerung zuerst von über einer Million Einwohner auf unter 500.000 Menschen reduziert werden. Dazu wurden als erstes alle Juden ins Warschauer Ghetto gebracht und anschließend abtransportiert. Danach wurden weitere Bevölkerungsteile aus ihren Häusern vertrieben und verhaftet. Viele der Menschen wurden auf der Stelle erschossen oder in andere Konzentrationslager geschafft. Zwischen 1942 und 1944 gab es ca. 400 Todesopfer in Warschau, wobei viele erst nach Warschau eingeliefert worden waren.
Diejenigen, die in Warschau blieben, wurden entweder erschossen oder fanden den Tod in den Gaskammern nahe der Bahnstation von Warszawa Zachodnia.
[Bearbeiten] Zerstörung und Befreiung
Am 20. Juli 1944 befahl Wilhelm Koppe, den gesamten Komplex zu liquidieren. Die meisten Gefangenen wurden entweder getötet oder in andere Konzentrationslager gebracht (Dachau, Groß-Rosen und Ravensbrück). Zwischen dem 28. und dem 31. Juli verließen vier große Transportzüge Warschau. Rund 360 Insassen (meistens Juden aus verschiedenen europäischen Ländern) wurden in Pawiak und Gesiówka belassen, damit diese bei der Vernichtung der Beweise helfen konnten. Die Akten des Lagers wurden verbrannt, der Tunnel, in dem viele Insassen vergast worden waren, wurde gesprengt und die Gefängnisse zerstört.
Am 5. August 1944 erreichte die Polnische Heimatarmee das Lager und befreite die restlichen 360 Männer und Frauen. Die meisten von ihnen schlossen sich dem Warschauer Aufstand an.
