Krasnojarsker Stausee

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Krasnojarsker Stausee

Daten
Staat:	Russland
Föderationskreis:	Sibirien
Region:	Chakassien
Großlandschaft:	Südsibirische Gebirge
Wasseroberfläche bei Vollstau:	2.130 km²
Speicherraum:	73.300 Mio. m³
Seelänge:	ca. 400 km
Seetiefe:	34,4 m (Ø)
Stauziel:	182 m. ü. NN
Zuflüsse (u. a.):	Jenissei, Abakan, Tuba
Abfluss:	Jenissei
Einzugsgebiet:	289.000 km²
Bemessungshochwasser:	14.600 m³/s
Talsperrentyp:	Gewichtsstaumauer
Standort:	Diwnogorsk
Bauzeit:	1961 - 1968
Höhe über Gründungssohle:	124 m / 119 m
Kronenlänge:	1.065 oder 1.072 m
Kronenbreite:	24 m
Basisbreite:	140 m
Kraftwerksleistung:	6000 MW

Der Krasnojarsker Stausee ist ein 2.130 km² großer Stausee am Jenissei in Chakassien, Sibirien, Russland, Asien.

Der Zweck der Krasnojarsker Talsperre ist die Gewinnung von Wasserkraft und die industrielle Erschließung Sibiriens; sie dient aber auch dem Hochwasserschutz.

[Bearbeiten] Geographie

Der Stausee befindet sich in den Südsibirischen Gebirgen zwischen der unterhalb des Staudamms zum Westsibirischen Tiefland überleitenden Flussniederung des Jenisseis im Norden, den westlichen Ausläufern des Ost-Sajans im Osten, den nördlichen Ausläufern des West-Sajans im Süden und den östlichen Ausläufern des Kusnezker Alataus im Westen. Seine Talsperre befindet sich etwa 80 km (Luftlinie) flussaufwärts bzw. südwestlich von Krasnojarsk.

[Bearbeiten] Stausee

Der Krasnojarsker Stausee ist einer der größten der Erde. 120.000 ha Farmland wurde geflutet und 13.750 Häuser versenkt. Mit 73.300 Mio. m³ Speicherinhalt liegt er auf Platz 9 und mit 2.130 km² Wasseroberfläche, die sich normalerweise auf 182 m. ü. NN befindet, ungefähr auf Platz 26. Der Stausee ist 388 km lang und reicht von seinem Absperrbauwerk bei Diwnogorsk in der Region Krasnojarsk bis Abakan, der Hauptstadt von Chakassien. Er ist 12 bis 15 km breit und im Durchschnitt 34,4 m tief; in der Nähe der Staumauer erreicht seine Tiefe mit 101 m nahezu deren Höhe von 124 m.

Zu den Zuflüssen des Krasnojarsker Stausees gehören insbesondere der Jenissei, aber auch der Abakan, die beide zwischen den Nachbarstädten Abakan im Westen und Minusinsk im Osten in den Südteil des Sees einfließen. Etwas weiter nördlich mündet der Fluss Tuba ein, der aus Richtung Osten kommend die Gegend an der Nahtstelle der beiden zuvor genannten Sajan-Teilgebirge entwässert. Außerdem münden mehrere Hundert kleinere Fließgewässer in den langgestreckten See ein.

Bei seinem - ursprünglichen - Einstau wurden viele Ortschaften überschwemmt. Durch den Stausee hat sich das Klima in Krasnojarsk verändert. Es ist regenreicher geworden und es gibt mehr Nebel. Der Stausee friert im Winter zu, der Jenissei - zumindest in dieser Gegend - jedoch nicht mehr.

[Bearbeiten] Talsperre

Die Talsperre (Schwergewichtsstaumauer) ist eine 124 m hohe und 1.065 m lange Gewichtsstaumauer. Es wurden 4.715.000 m³ Beton verarbeitet. Die Maschinenhalle ist 360 m lang und 31 m breit. Die gemessenen Wassermengen bei Divnogorsk zeigen den gewaltigen Einfluss der Talsperre, der auch zu lokalen Klimaänderungen führte (Jun 1966: 16000 m³/sec, Jun 1967: 3250 m³/sec).

[Bearbeiten] Schiffshebewerk

Schiffe bis 1.500 t können die Staumauer mit einem Schiffshebewerk in Form eines Schrägaufzugs überwinden. Es besteht aus einem Trog, in dem die Schiffe schwimmend auf- und abwärts transportiert werden.

[Bearbeiten] Kraftwerk

Das Kraftwerk bei Diwnogorsk hat eine Leistung von 6.000 Megawatt. Die Turbinen 1 und 2 ging zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution 1967 in Betrieb. Turbinen 3 bis 12 bis 1971. In der Spitzenleistung liegt es nach Sajano-Schuschensker Stausee auf dem zweiten Platz in Russland, nach der Jahresenergieproduktion jedoch auf Platz 1. Rund 70 % des erzeugten Stroms werden von dem Aluminiumwerk KrAZ verbraucht, dem zweitgrößten der Erde. Beim Bau des großen Wasserkraftwerks waren bis zu 20.000 Arbeiter beschäftigt. Es ist zur Zeit noch das sechstgrößte der Erde.

[Bearbeiten] Tourismus

Die Staumauer darf man nicht betreten und auch Führungen im Kraftwerk werden heute nicht mehr gemacht. Aber oft steht ein Rentner auf der Aussichtsplattform, der beim Bau des Kraftwerks beteiligt war. Er bietet gegen Entgelt an, die Geschichte des Bauwerks in mehreren Sprachen (deutsch, englisch, russisch) zu erzählen. Sein Name ist Konstantin. Er kann natürlich auch Bilder von der Baustelle und von der Funktion der Talsperre zeigen.