Krankheitsgewinn
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Krankheitsgewinn (engl.: morbid gain) ist eine allgemeine Bezeichnung für den Vorteil, den ein kranker Mensch davon hat, dass er krank ist. Sobald ein Mensch die Rolle des Kranken einnimmt, kann er in der europäischen Kultur in der Regel davon ausgehen, von seinen Alltagspflichten entbunden zu werden und Anteilnahme und schonendes Verhalten seiner Umwelt zu erfahren.
[Bearbeiten] Einteilung
Die Einteilung in primären Krankheitsgewinn und sekundären Krankheitsgewinn geht auf den Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud zurück.
[Bearbeiten] Primärer Krankheitsgewinn
Der primäre Krankheitsgewinn besteht in inneren oder direkten Vorteilen, die der kranke Mensch aus seinen Symptomen zieht: z.B. kann er dadurch schmerzlich empfundenen Situationen oder Konflikten aus dem Weg gehen. Das Symptom wird dann zwar als unangenehm erlebt, jedoch erlaubt es dem Kranken, keine sofortige, aus dem Konflikt herausführende Entscheidung treffen zu müssen aus einem Konflikt, den er oft gar nicht als solchen erkennt. Er fühlt sich nur in einer unangenehmen (für ihn z.Z. ausweglos erscheinenden) Situation, welche ihn schwächt. Der Zusammenhang zwischen Konflikt und Krankheitssymptomen wird nicht für möglich gehalten und bleibt unbewusst. Auch kann das Symptom vorsorglich dazu dienen, unangenehmeren Konflikten aus dem Weg zu gehen (z.B. das plötzliche Erkranken vor einer schweren Prüfung).
[Bearbeiten] Sekundärer Krankheitsgewinn
Der sekundäre Krankheitsgewinn besteht in den äußeren Vorteilen, die der kranke Mensch aus bestehenden Symptomen ziehen kann, wie der Zugewinn an Aufmerksamkeit und Beachtung durch seine Umwelt, die Möglichkeit, im Bett bleiben zu können und dort die Nahrung serviert zu bekommen, die Lohn-/Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall oder eine Rente im Invaliditätsfall.
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