Kröpeliner Tor
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Das Kröpeliner Tor ist als das westliche und wie das Steintor als eines der vier großen Stadttore Rostocks um 1270 im gotischen Stil erbaut worden. Auch gehört es zu den ursprünglich insgesamt 22 Toren der Stadt. Es trägt diesen Namen, da es von der Kröpeliner Straße, deren Abschluss es bildet, nach Kröpelin führt.
[Bearbeiten] Geschichte
Es wurde im Zuge der Errichtung einer Befestigung Rostocks mit einer Mauer, Türmen und Toren, erbaut, nachdem sich die drei ursprünglichen Stadtkerne 1265 vereinten. 1280 wurde es das erste Mal erwähnt. Im Laufe der Zeit wurde das Tor erheblich erweitert. Das Bürgertum der Stadt entschied um 1400 über eine Aufstockung um 5 Geschosse auf heute 54 Meter. Da es an der Straße nach Lübeck und Wismar lag, sollte es so vor allem Handelsreisenden die hanseatische Größe und Bedeutung der Stadt vermitteln. Die ursprünglichen zwei Geschosse sind an der unterschiedlichen Färbung der Steine noch sehr gut erkennbar.
1847, also um die Zeit in der sich die Stadt über seine eigentlichen Grenzen auszudehnen begann, erfolgte die Errichtung eines neugotischen Vorbaus. Aus dem funktionslosen Tor wurde so ein Prunkgebäude der Stadt. Als 1905 eine Restaurierung stattfand, wurde außerdem ein Greif in die große Spitzbogenblende der Feldseite eingefügt. 1945, obgleich unbeschädigt, wurde der Vorbau aus ästhetischen Gründen entfernt. Noch bis in die ersten Nachkriegsjahre führte außerdem eine Straßenbahnlinie durch das Tor, die später über die zur "sozialistischen Magistrale" ausgebauten Langen Straße geleitet wurde.
Die nächsten Restaurierungsarbeiten fanden von 1966-1969 statt. Seitdem war es der Sitz des Museum für Stadtgeschichte. 2004 wurde es geschlossen.
[Bearbeiten] Allgemeines
Heute ist es Sitz des Vereins Geschichtswerkstatt Rostock e.V. Er bietet, so die Angabe auf der Webseite, für Interessierte:
- Dauerausstellung zur Geschichte der Rostocker Stadtbefestigung
- wechselnde Ausstellungen, v.a. zu zeitgeschichtlichen Themen
- Torführungen und thematische Stadtführungen
- Veranstaltungen zur Regionalgeschichte und Denkmalpflege
- Seniorennachmittage
- historische Schülerprojekte
- Bibliothek zur Regionalgeschichte
- kleines Lesecafé
An den Spuren am Mauerwerk ist außerdem noch der Anbau der Stadtmauer erkennbar, sowie der obere hölzerne Wehrgang (vgl. Abb.). Kontakt zur Mauer hat das Tor nicht mehr. Es existieren Pläne, diese Lücke wieder zu schließen, die allerdings im April 2006 vorerst vom Bau- und Planungsamt der Stadt abgelehnt v.a. wurden wegen des Einspruchs des Inhabers eines Schuhgeschäfts, welches von einer Mauer z.T. verdeckt würde.
Außerdem muss möglicherweise aufgrund von Sicherheitsbestimmungen um obere Räume zu nutzen, demnächst eine äußere Feuerleiter am Tor angebracht werden. Wann und auf welche Weise das geschieht, ist derzeitig noch unklar. Ein entscheidender Plan des Maueranschlusses integrierte den zweiten Torausgang in Anlehnung an den früheren Wehrgang.
[Bearbeiten] Weblinks
Die 22 Tore (Haupttore kursiv): Badstübertor | Bramower Tor (Grünes Tor) | Burgwalltor | Faules Tor (Altes Tor) | Fischertor | Gerbertor | Grapengießertor | Grubentor (Heringstor, Lazarethor) | Koßfelder Tor | Kröpeliner Tor | Kuhtor | Kütertor | Lagertor | Mönchentor | Petritor | Mühlentor | Schwaansches Tor | Schnickmannstor | Steintor | Wendentor | Wokrentertor
Die Türme: Bußebahrturm (Bußebartturm) | Gefangenenturm auf dem Rammelsberg | Geschützgießerturm (Blauer Turm) | Kaiserturm | Kuhturm (Schweinehirtenturm) | Lagebuschturm | Pulverturm | Zwinger
Weitere: Gärberpforte | Kuhpforte | Küterpforte | Wasserkunst
Koordinaten: 54° 5′ 18" n. Br., 12° 7′ 44" ö. L.