Koryčany
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Koryčany (deutsch Koritschan) ist eine Stadt in der Region Zlínský kraj (Tschechien) mit 2.949 Einwohnern. Die Stadt befindet sich zehn Kilometer nördlich von Gaya und 25 Kilometer westlich von Ungarisch Hradisch an den nordwestlichen Hängen des Marsgebirges.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im Stadtgebiet fand man vereinzelte Funde aus der Steinzeit sowie der Keltenbesiedlung. Erstmals erwähnt wird Koryčany 1321, allerdings stammen urkundliche Berichte über die nahe Burg aus dem Jahr 1131, so dass davon ausgegangen werden kann, dass es zu dieser Zeit am Ort bereits ein kleines Dorf gab. 1349 erfolgt die Ernennung zum Städtchen und ein Jahr später zur Pfarrgemeinde. Von 1358 bis 1611 gehörte die Stadt in das Einzugsgebiet der Herren von Cimburk. Bereits vor der Schlacht am Weißen Berg (1620) befand sich im Ort eine starke jüdische Gemeinde.
Im 14. Jahrhundert prägten die Herren von Cimburk die Entwicklung der Stadt und das kulturelle Leben im Ort. Bernard genannt z Cimburka, der Sabine z Koryčan heiratete, baute im Marsgebirge 1320 eine neue Burg, die Neu Cimburg. Auf ihn folgte das Geschlecht Čeněk z Drahotuš, der die Burg renovieren ließ. In den Hussitenkriegen wechselten sich Vok mladší z Holštejna und der Raubritter Jaroslav von Lomnitz ab.
Koryčany wechselte im späten Mittelalter stetig die Besitzer. Unter der Herrschaft des Ladislaus Postumus ging die Herrschaft an Vilém z Víckova über, der abermals die Burg umbaute und dem Ort einen Siegel verlieh.
In jüngerer Vergangenheit sind folgende Besitzer bekannt: Franz Gabriel Horecký von Horka ließ 1677 anstelle der Feste das heutige barocke Schloß erbauen. Nach ihm besaß Marie Regina Bertoletti von Bartenfeld die Herrschaft. Nach ihr Anton Emmerich Horecký von Horka. Dessen Witwe verkaufte die Herrschaft 1742 an den k.k. Hofkammer- und Bancalitätsrath Freiherr Karl Joseph von Gillern, der das Schloß nach neuester Mode ausbauen ließ. Bis heute ist das Schloß durch seine Familie geprägt; ebenso sind in der Kirche der Stadt ein barockes Kirchengestühl der Familie und die Familiengruft zu finden. 1763 erbte Freiherr Christian von Gillern die Herrschaft, dessen Nachkommen sie 1846 an Salomon Mayer Rothschild verkauften. Dieser verkaufte kurz danach an den Kaufmann Wilhelm Figdor. Dessen Schwiegersohn Hermann Wittgenstein verkaufte die Herrschaft an Graf Joseph von Trauttmansdorff-Weinsberg (1863) und Karl Wittgenstein, der Sohn Hermann Wittgensteins kaufte sie wieder zurück. Karls berühmter Sohn Ludwig Wittgenstein übernahm 1899 die Herrschaft.
In der Umgebung befand sich 1780 eine Glashütte, in der im 19. Jahrhundert geschliffenes Glas wie auch Gebrauchsglas hergestellt wurde. Die Fabrik wurde 1907 nach Gaya verlegt. 1856 eröffnete der berühmte Möbelfabrikant Michael Thonet eine Möbelfabrik.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Schloss Koryčany, der sich am Platz der ehemaligen Feste befindet.
- Gotische Pfarr- und Wallfahrtskirche sv. Vavřince mit einem wertvollen barocken Mobiliar (1350).
- Staute der Jungfrau Maria am Marktplatz bei der Kirche von Ondřej Schweigl (1798)
- Steinbildnis Drei Johanns aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zeigt den Hl. Johann von Nepomuk, Johannes Sarkander und Hl. Johannes Chrysostomos.
- Kapelle des Hl. Florian (1716)
- Jüdischer Friedhof
- Ruine der Burg Cimburk
[Bearbeiten] Ortsteile
- Blišice
- Lískovce
- Jestřabice
[Bearbeiten] Weblink
Bařice-Velké Těšany | Bělov | Bezměrov | Blazice | Bořenovice | Brusné | Břest | Bystřice pod Hostýnem | Cetechovice | Dřínov | Holešov | Honětice | Horní Lapač | Hoštice | Hulín | Chomýž | Chropyně | Chvalčov | Chvalnov-Lísky | Jankovice | Jarohněvice | Karolín | Komárno | Koryčany | Kostelany | Kostelec u Holešova | Kroměříž | Kunkovice | Kurovice | Kvasice | Kyselovice | Lechotice | Litenčice | Loukov | Lubná | Ludslavice | Lutopecny | Martinice | Míškovice | Morkovice-Slížany | Mrlínek | Němčice | Nítkovice | Nová Dědina | Osíčko | Pacetluky | Pačlavice | Počenice-Tetětice | Podhradní Lhota | Prasklice | Pravčice | Prusinovice | Přílepy | Rajnochovice | Rataje | Roštění | Roštín | Rusava | Rymice | Skaštice | Slavkov pod Hostýnem | Soběsuky | Střílky | Střížovice | Sulimov | Šelešovice | Troubky-Zdislavice | Třebětice | Uhřice | Věžky | Vítonice | Vrbka | Zahnašovice | Záříčí | Zástřizly | Zborovice | Zdounky | Zlobice | Žalkovice | Žeranovice