Kommers
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Kommers (lat. commercium „Verkehr“), ist eine hochoffizielle Feier bei Studentenverbindungen. Der Kommers ist die festliche und repräsentative Form der studentischen Kneipe. Kommerse finden typischerweise anlässlich von Stiftungsfesten, Stadt- oder Universitätsjubiläen statt. Im Gegensatz zur Kneipe, die sich in Offizium und Inoffizium aufteilt, teilt sich der Kommers in Hochoffizium und Offizium auf. Mit diesem Unterschied lässt sich feststellen, dass ein Kommers einen ernsthafteren Charakter trägt als die Kneipe.
Eine wichtige Rolle spielt die Festrede, die möglichst von einer hochgestellten Persönlichkeit gehalten wird. Früher wurde diese Rede die Prinzipienrede genannt. Um das Singen der Studentenlieder - gesammelt in so genannten Kommersbüchern - zu erleichtern, wird oftmals zur Unterstützung eine kleine Musikkapelle eingesetzt, ersatzweise ein Pianist am Flügel. Bei besonders wichtigen Kommersen, zum Beispiel aus Anlass eines „großen“ Stiftungsfestes, findet oft im Anschluss ein „feierlicher Landesvater“ statt.
[Bearbeiten] Geschichte
Noch zum Ende des 18. Jahrhunderts war Kommers ein Ausdruck für das zwanglose abendliche Trinken, Essen und Rauchen der Studenten im Kreise ihrer Freunde in öffentlichen Lokalen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erfuhr der Kommers, wie auch die Kneipe als Veranstaltung von Studentenverbindungen eine zunehmende Formalisierung.
[Bearbeiten] Besondere Formen
Bei den katholischen Studentenverbindungen chargieren neben der gastgebenden Verbindung üblicherweise auch befreundete Verbindungen im Präsidium.
Der Baltische Philister Verband organisiert jedes Jahr mit estnischen, lettischen und polnischen Studentenverbindungen gemeinsam den gesamtbaltischen Völkerkommers, der als völkerverbindendes Fest abwechselnd in Estland, Lettland und Deutschland abgehalten wird.
Ebenfalls als Kommers bezeichnet wird die Eröffnungsveranstaltung eines Schützenfestes („Festkommers“). Kommerse sind auch bekannt bei Turnvereinen, freiwilligen Feuerwehren und bei Abiturfeierlichkeiten.