Koban-Kultur
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Die Koban-Kultur ist eine spätbronzezeitliche und eisenzeitliche Kultur im Norden des Kaukasus. Sie wurde nach dem 1869 im Dorf Verchni Koban in Nordossetien entdeckten Gräberfeld benannt, das ungefähr 600 Bestattungen umfasste. Besondere Aufmerksamkeit fand der reiche Bronzeschmuck. Die Koban-Kultur findet sich in Inguschetien, Ossetien, Kabardino-Balkarien und Tschetschenien. Unter dem Sammelbegriff Koban-Kolchis-Kultur wurden auch noch Funde aus dem Vorgebirge, aus Kolchis und Abchasien gerechnet.
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[Bearbeiten] Abgrenzung
Nicht zu verwechseln mir früheren Kulturen entlang des Flusses Kuban und in der Kolchis. Dabei handelt es sich um die Novotitarovskaja-Kultur und die Majkop-Kultur.
[Bearbeiten] Chronologie
Phase | Datierung | Verbreitung |
---|---|---|
1 | 12.-11. Jh. v. Chr. | Nordossetien, Tschetscheno-Inguschien, Kabardino-Balkarien |
2 | 9.-7. Jh. v. Chr. | gesamter mittlerer Kaukasus |
3 | 7.-4. Jh. v. Chr. | Nordkaukasus |
[Bearbeiten] Siedlungen
Siedlungen lagen meist auf Hügeln. Sie waren sorgfältig angelegt, mit einem rechtwinkligen Netz gepflasterter Straßen. Die recht großen Häuser waren rechteckig, auf einer Basis aus Stein standen lehmbeworfene Flechtwerkwände. Der Wohnteil der Häuser hatte einen Stampflehmboden und mehrere Herdstellen. In manchen der Häuser befanden sich auch Werkstätten. Teilweise befanden sich in den Häusern auch Stallungen.
[Bearbeiten] Bestattungen
Neben Flachgräbern und Bestattungen in Grabhügeln sind auch mit Steinen gepflasterte Schachtgräber bekannt. Meist handelt es sich um Einzelbestattungen. Die meisten Gräber enthalten reiche Beigaben, Gefäße, Waffen, Schmuck und Pferdegeschirr. Auch Pferdebestattungen sind bekannt. Ab dem 7. Jh finden sich in den Koban-Gräbern auch Gegenstände, die skytisch beeinflusst sind. Auch urartäische Importe finden sich gelegentlich.
[Bearbeiten] Materielle Kultur
Die Keramik ist handgemacht, meist schwarz und oft sorgfältig poliert. Eine Verzierung bestand meist aus geometrischen Mustern, es sind jedoch auch figürliche Darstellungen bekannt. Neben Gefäßen sind auch Tierfiguren und Spinnwirtel bekannt. Typisch sind auch verzierte Äxte mit ausladender halbkreisförmiger Schneide und Gürtelbleche mit figürlichen Darstellungen, und bronzene Gürtelschnallen mit Spiralmustern. Unter den Waffen finden sich Dolche mit pilzförmigem oder durchbrochenem Griff.
[Bearbeiten] Wichtige Fundorte
- Koban, Nordossetien, Gräberfeld
- Rekom, Nordossetien, Heiligtum
- Serschen-Jurt, Tschetscheno-Inguschien, befestigte Siedlung
- Tli, Gräberfeld
[Bearbeiten] Literatur
- F. Hancar, Urgeschichte Kaukasiens (Wien 1937).
- E. I. Krupnow, Urgeschichte des Nordkaukasus (1960).
- W. I. Markowin/R. M. Muntschajew, Kunst und Kultur im Nordkaukasus (Leipzig 1988).
- Rudolf Virchow, das Gräberfeld von Koban im Lande der Osseten, Kaukasus (1883).