Kleinstaat

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Kleinstaat ist eine häufig benutzte Selbstbezeichnung von Staaten, deren Fläche bzw. Einwohnerzahl deutlich geringer ist als im Durchschnitt des jeweiligen Kontinents. Als (inoffizielle) Bezeichnung "von außen" kann sie jedoch - abhängig von geschichtlichen Erfahrungen und dem politischen Selbstbewußtsein - als diskriminierend empfunden werden.

Als Begriff ist "Kleinstaat" nicht eindeutig definierbar, was sich im Sprachgebrauch öfters durch Vermischung mit dem Begriff "Zwergstaat" dokumentiert (z.B. in der Wikipedia 2005 und 2006). Dennoch gibt es einige Ansatzpunkte zur Definition.

Inhaltsverzeichnis

1 "Kleinstaat" im Selbstverständnis seiner Bürger
2 Kleinstaaten in Europa
3 Politische und wirtschaftliche Rolle
4 Siehe auch
5 Quellen und Weblinks

[Bearbeiten] "Kleinstaat" im Selbstverständnis seiner Bürger

In verschiedenen "kleinen" Staaten ist das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch seiner Bürger als vorwiegend positiver Begriff fest verankert, in anderen Staaten hingegen als zwiespältig oder negativ. Aus der Geschichtsschreibung und politischen Literatur heraus können die kleineren Staaten nur in Europa einigermaßen sicher klassifiziert werden. In Afrika und Asien ist hingegen ihre Vielfalt durch ethnische, wirtschaftliche und historisch-kulturelle Unterschiede zu groß, während in Mittelamerika die Dominanz großer Staaten wie Mexiko, USA und ]]Venezuela]] sehr prägend ist. In Ozeanien wiederum ist der Begriff "Kleinstaat" oft weniger durch die Größe der betreffenden Insel(n) als durch ihre gegenseitigen Distanzen und die Besiedlungs- und Kolonialgeschichte geprägt.

[Bearbeiten] Kleinstaaten in Europa

Am "Alten Kontinent" sehen sich die kleineren Länder nach der innenpolitischen Wertung des Begriffs "Kleinstaat" etwa folgendermaßen:

Vorwiegend positiv: Dänemark, Estland, Irland (flächenmäßig eher ein "Mittelstaat"), Luxemburg, Österreich, die Schweiz, Slowenien
Eher unentschieden/ zweischneidig: Albanien, Lettland, Mazedonien (FYROM)
Belastet (historisch bedingt): Bosnien, Moldawien, Kosovo, Exklave Kaliningrad (Königsberg), Armenien (siehe auch Asien).

Bei den überwiegend als "Zwergstaat" gesehenen Staaten ist die Sichtweise weniger zwiespältig:

Positives Selbstverständnis: Liechtenstein, Monaco, Vatikan - was auf die politische, wirtschaftliche oder weltanschauliche Rolle zurückgeht
Vorwiegend positiv (je nach Aspekt): Andorra, San Marino.

Sie haben insofern einen Sonderstatus, als sie ihre Selbständigkeit als Fürstentum oder anderes Herrschaftsgebiet seit ihrer Gründung bis heute erhalten haben. Dadurch ist eine historische und einstellungsmäßige Kontinuität gegeben, die jene der meisten größeren Staaten übersteigt. Auch die wirtschaftlich-finanzielle Bedeutung als Niederlassung bedeutender Banken, als häufihger Unternehmenssitz und als "Steueroase" spielt eine wichtige Rolle, kann sich allerdings durch Skandale oder Kritik von außen auch ins Negative wandeln.

[Bearbeiten] Politische und wirtschaftliche Rolle

(wäre zu erweitern <-- Geof 15:44, 10. Okt. 2006 (CEST) --> ) Bei den kleinen Staaten Europas wird das politische Selbstbewußtsein - das sich in wenigen Jahrzehnten teilweise stark geändert hat - von verschiedenen Faktoren geprägt:

politische Bedeutung in der eigenen Einschätzung
politische Bedeutung in der Einschätzung von außen (Nachbarstaaten, größere Staaten, EU, Europarat, NATO, USA
historisch gewachsener Stolz auf die eigene Rolle - siehe z.B. die Baltischen Staaten, die Slowakei
Geschichte der Unabhängigkeit oder der Trennung von größeren Nachbarn - siehe Beispiele wie
- Griechenland (positiv im heutigen Staat, negativ in Hinblick auf Kleinasien)
- Slowakei (hinsichtlich Ungarn 1918, hinsichtlich [Tschechien]] und den wirtschaftlichen Erfolg seit 1991)
- Dänemark, Irland, Bulgarien
Neutralität als stärkendes bzw. verbindendes Element (siehe z.B. Österreich, Schweiz, Finnland, früheres Jugoslawien).