Kirche Panitzsch
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Die Kirche in Panitzsch ist ein im 13. Jahrhundert entstandener ursprünglich romanischer Bau, der 1705 barockisiert wurde. Sie liegt auf dem 142 Meter hohen Kirchberg über dem Dorf Panitzsch, das Ortsteil der Gemeinde Borsdorf im Muldentalkreis in Sachsen ist.
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[Bearbeiten] Vorgeschichte
Auf dem Kirchberg befand sich schon ein germanisches Heiligtum, nach der Besiedelung des Gebietes durch Slawen zwischen 600 und 900 wurde der Kirchberg zum slawischen Heiligtum.
Auf dem Kirchberg hab es schon vor der Besiedlung der Slawen der Region zwischen 600 und 900 bereits ein germanisches, nach der slawischen Landnahme ein slawisches Heiligtum. Als unter Heinrich I. und Otto I. die Mark Meißen kolonisiert und christianisiert wurde, kamen neue Siedler aus Franken, dem Niederrhein und Flandern. Die slawische Bevölkerung wurde christianisiert und assimiliert oder vertrieben.
[Bearbeiten] Erste Holzbauten
Von 1050 bis 1080 wurde eine 5 mal 7 Meter große Missionsstation gebaut. Sie bestand aus Pfosten als Gerüst mit einem Strohdach und palisadenartigen Wänden sowie einer Sonnenuhr als Zeitmesser. Das Holz als Baustoff bot sich durch die benachbarten großen Wälder an; wurde Holz als Baustoff verwendet. Das Know-how (fränkischer Fachwerkbau) brachten die von Wipprecht von Groitzsch 1104 in die Region gerufenen fränkischen Kolonisten in das Gebiet.
1100 bis 1150 wurde die zweite Holzkirche als Schwellbalkenkirche errichtet. Der Saal hatte die Maße 8,8 mal 5 Meter, der Chor maß 4 mal 3,8 Meter, das Presbyterium 2,5 mal 2,6 Meter. Eine Besonderheit war die 1,6 m runde Fünde in der Mitte der Kirche für die Ganzkörpertaufe. Es gab einen Votivaltar für den Schutzpatron des Erzbistums Magdeburg Mauritius; ein weiterer Altar befand sich im Presbyterium. Wie die Holzkirchen vernichtet wurden ist nicht überliefert.
[Bearbeiten] Romanischer Bau
1200 bis 1220 wurde die Romanische Kirche aus Feldsteinen erbaut (Turm 7,8 x 7,6, Saal 11,8 x 8,6, Chor 4,4 x 7 und halbrunde Apsis 3,8 x 5,2) Der Saal hatte 2 schmale Eingänge in der Nord- und Südseite und mehrere kleine Fenster sowie einen romanischen Taufstein, einen 2 x 2 Meter großen Altar in der Apsis und den Votivaltar an der Westseite des Saales. Der Turm hatte ein mittelalterliches Gewölbe und keinen Zugang von außen. Die Deckenbalken blieben sichtbar.
Die Kirche galt nicht als Wehrkirche sondern als wehrhafte Kirche. Sie wurde an den Friedhofsmauern von den männlichen Bewohnern verteidigt. Frauen, Kinder und Kleintiere konnten in ihr Schutz suchen. Die Türen wurden von innen mit Schubbalken geschlossen. Die Außenfassade war nicht verputzt. 1459 wurde eine neue Glocke für die Kirche gegossen.
1539 trat das albertinische Sachsen der Reformation bei und Panitzsch wurde evangelisch. Ende des 16. Jahrhunderts ist eine letzte umfassende Renovierung beurkundet. 1623 kam eine neue Kanzel, die an der Südseite am Triumphbogen stand hinzu. 1631/1632 brachte die Schlacht bei Breitenfeld bzw. Lützen große Verwüstungen. 1660 wurde ein neuer Beichtstuhl aufgestellt. Beschwerden der Einwohner und des Pfarrers brachten 1705 einen völligen Umbau der Kirche, die dadurch barockisiert wurde. Die alten Türen wurden zugemauert, der Saal geöffnet, Chor und Apsis beseitigt und der Saal um zwei Fensterreihen erweitert. Die Schalllöcher im Turm wurden ebenfalls verändert. Der barocke Kanzelaltar mit Sakristei, die Emporen und die Kirchenbänke wurden eingebaut. Zur gleichen Zeit wurde die Orgel eingebaut, deren Erbauer bis heute nicht bekannt ist. 1757 wurde diese von dem Orgelbauer Johann Christian Flemming erneuert. 1724 kam der Taufengel von Kaspar Friedrich Löbelt in die Kirche. 1756 kam die dritte Glocke hinzu. Seit dieser Zeit wurden keine nennenswerten Veränderungen mehr vorgenommen.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 22' N, 12° 32' O