Keltenmuseum Hallein
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Das Keltenmuseum Hallein liegt in der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein im österreichischen Bundesland Salzburg und zählt zu den bedeutendsten Sammlungen von Zeugnissen keltischer Kunst in Europa. Es bietet neben einem umfassenden Überblick über die Welt der Kelten, Einblicke in die historische Salzgewinnung am Dürrnberg, der Entwicklung der Stadt Hallein und der Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht".
Das Keltenmuseum ging aus dem 1882 gegründeten Stadtmuseum Hallein hervor. Dieses war ursprünglich im Bürgerspital, ab 1930 im Rathaus und ab 1952 in einem Torbau der Stadtbefestigung untergebracht. Im Jahr 1970 erfolgte einhergehend mit der Umbenennung in Keltenmuseum die Übersiedlung in das, zur Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute, ehemalige Amtsgebäude der Saline am Pflegerplatz. 1980 war das Museum Veranstalter der Salzburger Landesausstellung "Die Kelten in Mitteleuropa". Im Jahr 2006 ist das Keltenmuseum Ort der vielbeachteten Ausstellung "NS-Euthanasie im Land Salzburg".
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[Bearbeiten] Ausstellungsschwerpunkte
Auf rund 3.000 m2 Ausstellungsfläche zeigt das Keltenmuseum Ausstellungsstücke zu den Themenbereichen Kelten, historische Salzgewinnung und der Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht".
[Bearbeiten] Die Welt der Kelten
Das Museum verwahrt alle seit 1949 gehobenen Grabfunde am Dürrnberg. Das Prunkstück der Ausstellung ist die Grabausstattung eines keltischen Stammesführers der in einer hölzernen Kammer auf einem zweirädrigen Streitwagen liegend bestattet worden war. Die unversehrte Grabstätte stammt aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. und wurde 1959 auf der Hochfläche des Mosersteins gefunden. Sehenswert ist auch die Replik einer Schnabelkanne vom Dürrnberg, dessen Original sich in Gewahrsam des Salzburger Museum Carolino Augusteum befindet.
Die archäologische Betreuung des Dürrnbergs obliegt dem im Jahr 1985 gegründeten Forschungszentrum Dürrnberg. Dieser überregional tätige Verein hat seinen Sitz im Halleiner Keltenmuseum und wird vom Bund, dem Land Salzburg der Stadt Hallein und den Salinen Austria getragen. Das Forschungszentrum Dürrnberg beschäftigt sich hauptsächlich mit der systematischen Erforschung der Fundstätten sowie den Aufgaben der Bodendenkmalpflege, zu denen kurzfristige Rettungsmaßnahmen genauso zählen wie größere Forschungsprojekte.
[Bearbeiten] Historisches Salzwesen
Neben Einblicken in die historische Salzproduktion und Vertriebsorganisation zeigt das Keltenmuseum im sogenannten "Fürstenzimmer" im zweiten Obergeschoß, 80 Bilder des Malers Benedict Werkstötter die dieser 1757 im Auftrag des Erzbischofs Sigismund von Schrattenbach anfertigte und auf denen alle mit der Salzgewinnung in Zusammenhang stehende Arbeiten dargestellt werden.
[Bearbeiten] Stille Nacht Museum Hallein
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Das zum Keltenmuseum gehörige Stille-Nacht-Museum ist im ehemaligen Wohnhaus des Komponisten Franz Xaver Gruber untergebracht und zeigt neben seinem Portrait, Originalmobiliar und persönliche Gegenstände aus seinem Nachlass, darunter jene Gitarre mit der Gruber am 24. Dezember 1818 die Uraufführung des Liedes in der alten, mittlerweile nicht mehr existierenden Kirche, in Oberndorf bei Salzburg begleitete. Franz Xaver Gruber, der am 7. Juni 1863 in seinem Wohnhaus verstarb, lebte 28 Jahre in der Stadt Hallein und wurde am Stadtfriedhof begraben.
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Adolf Haslinger und Peter Mittermayr (Hg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg und Wien 1987; ISBN 3-7017-0503-8