Katipunan
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Der Katipunan war ein nationalistischer Geheimbund auf den Philippinen, der 1892 von Andrés Bonifacio gegründet wurde mit dem Ziel, einen Großteil Luzons von der spanischen Herrschaft zu befreien. Später kämpfte der Katipunan gegen die neue Kolonialmacht USA. Der Name Katipunan ist die Kurzversion des offiziellen Namens auf Tagalog: Kataastaasang, Kagalanggalangang Katipunan ng mga Anak ng Bayan (Deutsch: Höchste und Ehrenhafteste Gesellschaft der Landeskinder) und ist auch unter dem Kürzel KKK bekannt. Das Wort katipunan ist ein Tagalog-Wort für Gesellschaft oder Versammlung.
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[Bearbeiten] Gründung und Revolution
Anlass für die Gründung des Katipunans war die Verhaftung führender Mitglieder der Liga Filipina, die von Dr. Jose Rizal gegründet wurde und zu der Bonifacio selber gehörte. Die Liga, die hauptsächlich aus Intellektuellen bestand, war für friedliche Reformen. Die Unterdrückung der Liga war für Bonifacio der Beweis, dass friedliche Reformen gegen die spanischen Herrschaft nutzlos waren.
Im August 1896 begann die Philippinische Revolution in Manila und seinen Vororten, nachdem der Katipunan von spanischen Behörden entdeckt worden war. Sie verbreitete sich schnell in die Nachbarprovinzen Laguna, Bulacan, Batangas, Cavite, Pampanga, Tarlac, und Nueva Ecija. Rizal, der für die Katipunan als Ehrenpräsident galt, obwohl er nicht zum Katipunan gehörte, wurde von den Spaniern beschuldigt, Anführer der Revolution zu sein, zu Tode verurteilt und am 30. Dezember 1896 erschossen. Rizal wurde für die Revolutionäre zum Märtyrer, "Mabuhay si Dr. José Rizal" (Hoch lebe Dr. José Rizal) wurde zum Schlachtruf der Revolutionäre, obwohl Rizal eigentlich ein Reformer war, der seinerzeit für die Gleichberechtigung der Philippinen innerhalb Spaniens plädierte.
[Bearbeiten] Machtkämpfe im Katipunan
Während der Revolution kam es zu einer Spaltung zwischen der Magdiwang-Fraktion, die Bonifacio nahestand und der Magdalo-Fraktion des Generals Emilio Aguinaldo aus Cavite, einem Spross aus einer wohlhabenden Politikerfamilie.
Am 22. März 1897 kam es zu einer Konvention in Tejeros, Cavite, um eine Revolutionsregierung zu bilden. Dort verlor Bonifacio gegen Aguinaldo beim Versuch, Präsident zu werden und wurde statt dessen als Innenminister gewählt. Als Mitglieder der Magdalo-Fraktion den aus einfachen Verhältnissen stammenden Bonifacio als ungebildet und für die Position des Innenministers ungeeignet darzustellen versuchte, erklärte Bonifacio aufgrund seiner Stellung als Supremo (Führer) des Katipunan die Ergebnisse der Konvention für null und nichtig. Er gründete in Naic, Cavite, zusammen mit seinen Getreuen eine eigene Revolutionsregierung. Bonifacio wurde später auf Befehl von Aguinaldo gefanggenommen und 10. Mai 1897 exekutiert.
[Bearbeiten] Waffenstillstand von Biak-na-Bato
Am 14. Dezember 1897 vereinbarte Aguinaldo in Biak-na-Bato nach intensiven Kämpfen mit den Spaniern einen Waffenstillstand mit dem spanischen Gouverneur. Aguinaldo und 34 andere bekamen von den Spaniern Geld und gingen ins freiwillig Exil nach Hongkong. Der Waffenstillstand hatte jedoch nicht sehr lange Bestand, da nicht alle philippinische Generäle ihre Waffen abgeben wollten und weiter kämpften. Als 1898 der Spanisch-Amerikanische Krieg ausbrach, kehrte Aguinaldo auf die Philippinen zurück, da er in den USA - nach einigen Gesprächen mit amerikanischen Diplomaten in Hongkong - einen Verbündeten der Philippinen sah. Am 1. Mai 1898 wurde die veraltete spanische Flotte in der Manilabucht durch die US-Pazifikflotte unter Commodore George Dewey zerstört. Am 12. Juni 1898 erklärte Aguinaldo die Unabhängigkeit der Philippinen und wurde Anfang 1899 zum Präsidenten der Republik gewählt.
[Bearbeiten] Krieg mit Amerika
Ende 1898 wurden im Vertrag von Paris die Philippinen, Puerto Rico und Guam von Spanien an die USA übergeben und der spanisch-amerikanische Krieg beendet. Kuba wurde unabhängig, kam jedoch faktisch unter US-Verwaltung. Da die USA die Unabhängigkeit der Philippinen nicht anerkennen wollten, kam es Anfang 1899 zum Philippinisch-Amerikanischen Krieg. 1901 wurde Aguinaldo von amerikanischen Truppen gefangengenommen, 1902 wurde der Krieg von US-Seite offiziell für beendet erklärt.