Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Katholisch-Apostolische Gemeinden - Wikipedia

Katholisch-Apostolische Gemeinden

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Die katholisch-apostolischen Gemeinden sind eine christliche Gemeinschaft, die sich ab 1831 in England bildete. Sie zählt zur Konfessionsgruppe der apostolischen Gemeinschaften.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ausgangspunkt der katholisch-apostolischen Gemeinden war eine endzeitlich geprägte Erweckungsbewegung innerhalb verschiedener christlicher Kirchen und Glaubensgemeinschaften Großbritanniens. In Teilen dieser Bewegung kam es zu einzelnen Gemeindegründungen. Unter dem Eindruck endzeitlicher Prophezeiungen wurden 12 Persönlichkeiten aus Großbritannien zu Aposteln berufen, deren Aufgabe es sein sollte, die Kirche auf das zweite Kommen Jesu vorzubereiten. Sie versammelten sich in Albury und verfassten das sogenannte Testimonium, das sie verschiedenen weltlichen und kirchlichen Häuptern der damaligen Welt überreichten.

Der Großteil der ersten Amtsträger entstammte der anglikanischen Kirche und der presbyterianischen Kirche Schottlands. Aber auch lutherische, reformierte und römisch-katholische Geistliche fanden hinzu.

1863 kam es zu einem Schisma, aus dem sich zunächst die Allgemeine christliche apostolische Mission und ab 1878 die größte deutsche christliche Sondergemeinschaft, die Neuapostolische Kirche (NAK), entwickelte. Auch viele andere Apostolische Gemeinschaften führen ihre Wurzeln auf die KAG zurück. Hauptgrund für das Schisma war die unterschiedliche Auffassung über den Fortbestand des "zweiten Apostolats". Die englischen Apostel hatten entschieden, dass sie keinen Ratschluss Gottes erkennen könnten, der eine Fortführung bzw. Ersetzung bei ihrem Tod legitimierte. Dem widersprachen einzelne Amtsträger aus Deutschland, wo sich nach England die meisten katholisch-apostolischen Gemeinden gebildet hatten, insbesondere der deutsche Prophet Heinrich Geyer. Er berief neue Apostel, was von den amtierenden englischen Aposteln verworfen wurde und später zu seinem Ausschluss führte. Die katholisch-apostolischen Gemeinden distanzieren sich nach wie vor, von allen aus ihnen entstandenen Gemeinschaften.

Seit dem Tod des letzten Apostels, Francis Valentine Woodhouse, am 3. Februar 1901 können keine Versiegelungen und Ordinationen mehr vorgenommen werden. Die katholisch-apostolischen Gemeinden wurden daher zunehmend in ihren Aktivitäten eingeschränkt, bis schließlich Anfang der Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts die letzten ordinierten Amtsträger hochbetagt verstarben.

[Bearbeiten] Lehre und Praxis

[Bearbeiten] Selbstverständnis

Die englischen Apostel schrieben in ihrem Testimonium: "Die Kirche Christi ist die Gemeinschaft aller, ohne Unterschied der Zeit und des Landes, welche im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft und durch ihre Taufe von allen anderen Menschen ausgesondert sind." Sie waren daher von Grund auf ökumenisch eingestellt und sahen ihre späteren Gemeinden als "Modellgemeinden", in denen sich die Vielfalt der christlichen Riten niederschlug. Eine exklusive Heilsgewissheit wurde zu keiner Zeit für die Glieder der Gemeinden in Anspruch genommen.

[Bearbeiten] Gottesdienst

Für den Gottesdienst wurde von den Aposteln eine Liturgie herausgegeben, die auf anglikanischen, römisch-katholischen und orthodoxen Vorlagen basierte. Lichter, Weihrauch, liturgische Gewänder, Weihwasser und Öl waren als Symbole im Gottesdienst in Gebrauch. Die vollständigen liturgischen Formen konnten nur in wenigen Gemeinden ausgeführt werden, da es dazu der Vollzahl der Ämter vor Ort bedurfte und diese nur in wenigen Gemeinden erreicht wurde, so z.B. in der Zentralkirche in London (am Gordon Square) und in Berlin. Es gab täglich vier Gottesdienste: den Morgendienst um 6 Uhr, Gebetsdienste um 9 Uhr und 15 Uhr und den Abenddienst (Vesper) um 17 Uhr. Sonntags um 10 Uhr und an Feiertagen wurde die Eucharistie gefeiert.

[Bearbeiten] Organisation

Die katholisch-apostolischen Gemeinden waren streng hierarchisch organisiert. Es wurde sehr viel Wert auf das sogenannte „vierfache Amt“ gelegt: Apostel (als „Älteste“ der Gesamtkirche), Propheten, Evangelisten und Hirten (nach Eph. 4). Jedes dieser Ämter sollte sowohl in der Gesamtkirche als auch in der Einzelgemeinde (hier entsprechen der Amtskategorie der Apostel die „regierenden Ältesten“) vor Ort vorhanden sein. Die Ortsgemeinden wurden von sogen. "Engeln" (=Bischöfen) geleitet, deren Name sich von den "Engeln der Sieben Gemeinden" in der Johannesoffenbarung herleiten sollte. Diesen standen Priester (im vierfachen Amt), Diakone, Unterdiakone, Diakonissen, Akoluthen und Türhüter zur Seite.

Jedem der Apostel wurde ein bestimmter Arbeitsbereich ("Stamm") zugewiesen, für den er zuständig war:

  • Juda - England und Nordamerika (Apostel John Bate Cardale)
  • Benjamin - Schottland und protestantische Schweiz (Apostel Henry Drummond)
  • Manasse - Italien (Apostel Perceval)
  • Isaschar - Dänemark, Niederlande und Belgien (Apostel King-Church)
  • Sebulon - Irland, Griechenland und Orient (Apostel Armstrong)
  • Ruben - Süddeutschland und Österreich (Apostel Francis Valentine Woodhouse)
  • Ephraim - Polen, Indien und Australien (Apostel Tudor)
  • Asser - Frankreich und die röm.-kath. Schweiz (Apostel Dalton)
  • Simeon - Norddeutschland (Apostel Thomas Carlyle)
  • Naphtali - Spanien und Portugal (Apostel Sitwell)
  • Dan - Russland, Finnland und Baltikum (Apostel Dow)
  • Gad - Schweden und Norwegen (Apostel Mackenzie)

Aus dieser Stammeszuordnung leitete später die Neuapostolische Kirche ihr zentrales Leitungsamt, das Stammapostelamt, bei völliger Umdeutung ab.

Der erstberufene Apostel war John Bate Cardale, der auch als Pfeiler der Apostel bezeichnet wurde. Ihm waren zugeordnet der Pfeiler der Propheten, der Pfeiler der Evangelisten und der Pfeiler der Hirten im Sinne von "Säule und Stütze des jeweiligen Amtes". Am bekanntesten hiervon war der Pfeiler der Propheten, Taplin. Auch den anderen elf Aposteln war jeweils ein Prophet, Evangelist und Hirte zugeordnet.

[Bearbeiten] Gegenwart

[Bearbeiten] Situation in Deutschland

In Deutschland und auch anderen Ländern existieren noch einige Restgemeinden (in der Regel bestehend aus Nachkommen früherer Gemeindeglieder), deren Gottesdienste von Laienhelfern und vereinzelt von Unterdiakonen geleitet werden. Ihre Liturgie beschränkt sich durch den Wegfall der ordinierten Geistlichkeit auf jene Handlungen, die auch Laien vollziehen können, v.a. fürbittende Gebete (namentlich die "Litanei"). Daneben werden Predigten aus der reichhaltigen homiletischen Literatur der katholisch-apostolischen Gemeinden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verlesen. Voraussetzung für die Predigtbefugnis war die Weihe zu einer der drei Amtsstufen (Engel, Priester, Diakon).

[Bearbeiten] Umstrittener Neubeginn

In jüngerer Zeit führte die Beschäftigung mit diesen Gemeinden zu einigen Neugründungen, von denen sich jedoch die ursprünglichen Gemeinden distanzieren. Offenbar übt die reichhaltige Liturgie und die fundierte endzeitliche Theologie der katholisch-apostolischen Gemeinden eine große Anziehungskraft aus.

Die vorwiegend niederländische Katholiek Apostolische Kerk sieht sich als legitime Nachfolgerin der Katholisch-Apostolischen Gemeinden.

[Bearbeiten] Weblinks

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