Katholikenemanzipation
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Die Katholikenemanzipation war eine Bewegung in Großbritannien und Irland im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, die viele der Beschränkungen für die katholische Bevölkerung zu verringern suchte, die durch den Act of Uniformity und den Test Act eingeführt worden waren. Durch diese sollte die katholische Bevölkerung dazu gebracht werden, den Primat des Papstes und dem Glauben an die Transsubstantiation abzuschwören. Dies war für die Katholiken eine starke Belastung, obwohl sie für diese falschen Eide päpstliche Absolution erteilt bekamen.
Die erste Entlastung, der Catholic Relief Act von 1778, bezog sich auf einen Eid gegen Stuarts Ansprüche auf den Thron und der Zivilgerichtsbarkeit des Papstes und erlaubte den Katholiken in Großbritannien eigenen Besitz, Vererbung von Land und den Eintritt in die Armee. Die Reaktion hierauf führte zu den Gordon Riots von 1780 mit etwa 50.000 Protestanten, von denen 285 durch die Armee getötet wurden. Weitere Entlastungen wurden 1791 gewährt; das irische Parlament brachte ähnliche Erlässe zwischen 1778 und 1793 auf den Weg.
Da das Stimmwahlrecht zu dieser Zeit vom Besitz abhing, erhielten dadurch einige Katholiken das Wahlrecht. Außerdem konnten sie nun Berufe ausüben, von denen sie zuvor ausgeschlossen waren.
Entscheidend für die politische Emanzipation war die Vereinigung zwischen Großbritannien und Irland 1801 durch den Act of Union, obwohl sie nicht im Text des Act eingeschlossen war, da größere Proteste der irischen protestantischen Opposition befürchtet wurden. In diesem Stadium wurden wegen des Glaubens Königs George III. keine weiteren Schritte unternommen, da es seinen bei der Krönung abgelegten Eid verletzen könnte.
[Bearbeiten] Kampagne zur Aufhebung
1823 startete Daniel O'Connell eine Kampagne zur Aufhebung des Act of Union und benutzte dabei Katholische Emanzipation (Catholic Emancipation) als Schlagwort. 1828 stand er in der Grafschaft Clare zur Wahl und wurde gewählt, auch wenn er seinen Sitz im britischen Parlament nicht einnehmen könnte. 1829 stellte er sich erneut und wurde wieder gewählt, die daraufhin aufkommenden Tumulte veranlaßten den Herzog von Wellington, entgegen seinen früheren Ansichten, einen weiteren Relief Act zu erlassen, der viele der erheblichen Beschränkungen der römisch-katholischen Bevölkerung in Großbritannien aufhob.
1829 wird gemeinhin als Jahr der katholischen Emanzipation angegeben; auch wenn später noch zahlreiche kleine Verbesserungen eingeführt wurden.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Katholikenemanzipation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |