Karnak-Tempel
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Der Karnak-Tempel ist die größte Tempelanlage in Ägypten. Diese liegt etwa 3 Kilometer nördlich von Luxor und direkt am Nil. Den Namen hat sie von dem Dorf Karnak, das direkt an die Tempelanlage grenzt.
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[Bearbeiten] Die Tempelanlagen
Die Tempelanlage besteht aus drei von Mauern umgebenen Bereichen. Der größte Bereich, genannt Amun-Bezirk, umfasst eine Fläche von 530 x 510 x 510 x 700 m und beherbergt den großen Tempel des Amun-Re, den Tempel des Chons und ein kleines Heiligtum des Ptah. Etwa 350 m südlich liegt ein Bereich von ungefähr 350 x 250 m, der den Tempel der Mut umfasst. Er war durch eine Sphingenallee mit dem Amun-Re-Tempel verbunden. Nördlich, direkt neben dem großen Bereich des Amun-Re befindet sich ein 151 x 155 m großer Bereich mit einem Tempel des Month.
Herausragend unter den Ruinen sind der Tempel des Amun-Re mit seinen insgesamt zehn Pylonen, deren Breite bis zu 110 m beträgt und eine Höhe von bis zu 40 m besitzen und die große Säulenhalle, die von Sethos I. begonnen und von Ramses II. vollendet wurde. Sehenswert sind auch die Obelisken, z. Bsp. der aus Rosengranit der Königin Hatschepsut, der Heilige See und der Tempel des Chons.
Östlich des Amun-Bezirkes befand sich ein Aton-Heiligtum, das von Echnaton vermutlich im Jahr 6 seiner Regierung erbaut wurde [1]
Nördlich des Amun-Re-Tempels wurde im 20. Jahrhundert die Weiße Kapelle Sesostris I., das älteste erhaltene Bauwerk der Anlage und die Alabasterkapellen aus wiedergefundenem Baumaterial rekonstruiert. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde hier auch die Rote Kapelle der Hatschepsut wieder errichtet.
In der Antike verband eine Straße, die beidseitig von Widdersphingen gesäumt war, den Karnak-Tempel mit dem 2,5 km entfernten Luxor-Tempel. Diese Straße endete an einem Tor in der südlichen Außenmauer des Amun-Tempels. 2004 waren Arbeiten zur Freilegung der Straße im Gange.
[Bearbeiten] Baugeschichte
Der früheste Beleg für einen Amun-Kult in Theben stammt aus dem Mittlerem Reich. Es handelt sich um eine Oktogonalsäule Antef II., die sich heute im Luxormuseum befindet. Die ältesten heute noch sichtbaren Baureste stammen aus der Zeit Sesostris I.. Im Neuen Reich gab es rege Bautätigkeiten und die Tempelanlage erreichte bald enorme Ausmaße. Auch in der Spät-, griechischen und römischen Zeit wurde noch am Tempel gebaut.
[Bearbeiten] Zweck der Tempelanlage
Nach der Erhebung Amun-Res von Theben zum Ortsgott und später zum Reichsgott begannen die Herrscher des frühen Mittleren Reiches mit dem Bau eines Tempels, der über Jahrtausende hinweg zum heutigen Tempelkomplex erweitert wurde. Hier wurde der Gott verehrt und die Amun-Priesterschaft verrichtete den täglichen Tempeldienst. Auch für die Gattin des Amuns die Göttin Mut und ihren gemeinsamen Sohn Chons wurden Tempel errichtet.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Tempel des Chons (Karnak)
- Tempel des Amun-Re (Karnak)
- Tempel der Mut (Karnak)
- Tempel des Ptah (Karnak)
- Tempel des Month (Karnak)
- Tempel des Amenophis IV. (Karnak)
- Rote Kapelle (Karnak) der Hatschepsut
- Weiße Kapelle (Karnak)
- Alabasterkapelle (Karnak)
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Dieter Arnold, Lexikon der ägyptischen Baukunst, 2000, Albatros-Verlag, ISBN 3-491-96001-0
[Bearbeiten] Literatur
- Jean-Claude Golvin, Jean-Claude Goyon: Karnak, Ägypten, Anatomie eines Tempels. Ernst Wasmuth, Tübingen 1987, ISBN 3-8030-1037-3
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kárnak – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 25° 43′ 7" n. Br., 32° 39′ 31" ö. L.