Karl Reinhardt
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Karl Paul Friedrich Reinhardt (* 12. Juli 1849 in Puderbach im Westerwald, † 4. Oktober 1923 in Salem) war ein deutscher Lehrer und Schulreformer.
[Bearbeiten] Leben und Werk
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weilburg studierte Reinhard in Basel, Bonn und Berlin. 1873 schloß er sein Studium mit der Promotion ab und wurde Lehrer in Bielefeld. 1880 bis 1884 lehrte Reinhardt am Städtischen Gymnasium in Frankfurt am Main. Nach zwei Jahren als Gymnasialdirektor in Detmold kehrte er nach Frankfurt zurück, um 1886 als Nachfolger Tycho Mommsens die Leitung des Frankfurter Gymnasiums zu übernehmen. Mit Unterstützung des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Franz Adickes bereitete er eine grundlegende Reform des städtischen Gymnasiums vor. In seiner 1892 erschienenen Denkschrift Die Frankfurter Reformpläne stellte er den Frankfurter Lehrplan vor mit Französisch als erster Fremdsprache, Latein als zweiter und Griechisch bzw. Englisch als dritter.
Noch im selben Jahr wurde das Frankfurter Gymnasium in zwei Schulzweige getrennt, von denen der eine beim traditionellen altsprachlichen Modell blieb, während der andere das Reformmodell einführte. 1897 wurde die Schule geteilt:
- Das Lessing Gymnasium führte am alten Ort in der Junghofstraße die Tradition des humanistischen Gymnasiums fort.
- Das Goethe-Gymnasium wurde als Reformgymnasium neu gegründet und arbeitete nach dem Reinhardtschen Reformlehrplan. Es bezog einen Neubau in der Bahnstraße (heute Friedrich-Ebert-Anlage).
Reinhardt übernahm die Leitung des Goethe-Gymnasiums, dessen Direktor er noch bis 1904 blieb. Es wurde zum Vorbild für alle Reformgymnasien in Preußen. Reinhardt wurde 1904 Ministerialdirektor und Wirklicher Geheimer Regierungsrat im preußischen Kultusministerium, wo er bis 1919 blieb. 1920 bis 1923 wurde er erster Direktor des Internats Schloß Salem, wo er am 4. Oktober 1923 starb.
Reinhardt war von 1888 bis 1902 im Verwaltungsausschuß des Freien Deutschen Hochstifts, darunter 1888 bis 1890 und 1899 bis 1900 als dessen Vorsitzender. Sein Sohn war der Altphilologe Karl Ludwig Reinhardt (1886–1958).
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Klötzer (Hrg.), Frankfurter Biographie. Zweiter Band M-Z. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Reinhardt, Karl |
| ALTERNATIVNAMEN | Reinhardt, Karl Paul Friedrich |
| KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Lehrer und Schulreformer |
| GEBURTSDATUM | 12. Juli 1849 |
| GEBURTSORT | Puderbach |
| STERBEDATUM | 4. Oktober 1923 |
| STERBEORT | Salem (Baden) |
