Karl Pekarna
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Karl Pekarna (* 1882 in Wien; † 23. Jänner 1946 ebenda) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Torwarts und der erste österreichische Legionär in der Geschichte des Fußballsports.
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[Bearbeiten] Aufstieg und Karriere
Karl Pekarna begann seine Karriere beim kleinen Wiener Verein FC Sevilla. Als 18-jähriger kam der Postbeamte zum First Vienna FC 1894 und nahm den Kampf um die Nummer 1 gegen den damaligen langjährigen Tormann-Star Karl Mollisch auf. Nach einer Verletzung von Mollisch erhielt Karl Pekarna im Spiel gegen den Wiener FC 1898 im Mai 1900 seinen ersten Einsatz und avancierte binnen kurzer Zeit zur Tormannsensation von Wien. Pekarna beherrschte den Strafraum wie kein anderer zu seiner Zeit und war am Boden ebenso stark wie in der Luft.
Anlässlich des zehnjährigen Vereinsjubiläums lud die Vienna zu Pfingsten 1904 einige bekannte Fußballclubs zu einem Turnier nach Döbling. Der Einladung kamen unter anderem der Kopenhagner Boldklubben af 1893 und die Glasgow Rangers aus Schottland nach. Als sich der Tormann der Dänen verletzte stellte die Vienna den Gästen aus dem Norden ihren Tormann Karl Pekarna für ein Revanchespiel nach einer 9:0-Niederlage gegen die Schotten zur Verfügung. Der 22-jährige Wiener bot eine großartige Leistung und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei den Briten. Die Glasgow Rangers boten dem jungen Tormann einen Profivertrag an und Karl Pekarna reiste noch zu Weihnachten 1904 nach Schottland zu seinem neuen Arbeitgeber. Pekarna wurde damit zum ersten Fußballlegionär auf der britischen Insel und zu Österreichs ersten Fußballlegionär und Fußballprofi überhaupt.
[Bearbeiten] Engagements in Schottland und Deutschland
In Schottland erspielte sich der athletische Tormann bald den Status eines frühen Starspielers und wurde vor allem für seine Faustabwehr – die ihm große Bewunderung einbrachte – berühmt. 1905 wurde Pekarna sogar zum besten Goalkeeper Schottlands gewählt, kehrte aber aus Heimweh zurück nach Wien und das obwohl die Glasgow Rangers ihm einen hochdotierten Vertrag für ein weiteres Jahr angeboten hatten. Lange hielt es Pekarna jedoch nicht mehr in Wien. 1907 übersiedelte er nach München und spielte zuerst bei Wacker und ab 1910 auch beim FC Bayern.
[Bearbeiten] Persönliche Schicksalschläge
Erst nach seiner aktiven Karriere kehrte er Jahre später als Trainer nach Österreich zurück. 1920 traf ihn die Hiobsbotschaft vom Tod seines jüngeren Bruders Franz, der während eines Freundschaftsspiels der Vienna in Deutschland von einem gegnerischen Mittelstürmer unterlaufen wurde und so unglücklich stürzte, dass er sich dabei die Wirbelsäule brach. Franz Pekarna spielte ebenfalls auf der Position des Torwarts und brachte es im Gegensatz zu Karl, dem eine Teamberufung aufgrund seiner Auslandsengagements nie gewährt wurde, in den Jahren 1904 und 1908 sogar zu zwei Länderspielen für die österreichische Fußballnationalmannschaft. Einen zweiten Schicksalsschlag erhielt Karl Pekarna im Jahr 1926, als er der mittlerweile als Trainer tätige Wiener einen Schlaganfall erlitt, der ihn halbseitig lähmte und in den Rollstuhl zwang. Pekarna konnte seinen Beruf nicht mehr ausüben und zog sich als schwer gezeichneter Mann vollends in sein Privatleben zurück. 1946 verstarb der einstige Fußballheld Karl Pekarna vollkommen vereinsamt und von der Öffentlichkeit vergessen in Wien.
[Bearbeiten] Vereine als Spieler
- FC Sevilla Wien
- First Vienna FC 1894
- Glasgow Rangers
- FC Wacker München
- FC Bayern München
Personendaten | |
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NAME | Pekarna, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Torwarts |
GEBURTSDATUM | 1882 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1946 |
STERBEORT | Wien |