Kaliumiodid
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Strukturformel | |||||
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K+I- | |||||
Allgemeines | |||||
Name | Kaliumiodid | ||||
Andere Namen | Kaliumjodid | ||||
Summenformel | KI | ||||
CAS-Nummer | 7681-11-0 | ||||
Kurzbeschreibung | weißer, kristalliner Feststoff | ||||
Eigenschaften | |||||
Molmasse | 166,00 g/mol | ||||
Aggregatzustand | fest | ||||
Dichte | 3,13 g/cm³ | ||||
Schmelzpunkt | 686 °C | ||||
Siedepunkt | 1330 °C | ||||
Dampfdruck | 100 Pa (730 °C) | ||||
Löslichkeit | gut in Wasser (1430 g/L bei 20 °C) und Alkohol (45 g/L) | ||||
Sicherheitshinweise | |||||
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R- und S-Sätze |
R: 42/43 |
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MAK | ? | ||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Kaliumiodid ist das weiße, unter starker Abkühlung sehr leicht in Wasser lösliche Kalium-Salz der Iodwasserstoffsäure. Es entsteht bei der Reaktion von Kalilauge mit Iod:
Durch Glühen des Iodid-Iodat-Gemisches mit Kohle lässt sich auch das Kaliumiodat (KIO3) zu Kaliumiodid reduzieren:
Kaliumiodid wird im Labor zur Herstellung von Iod-Kaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) verwendet. Es dient auch zur Herstellung von Silberiodid und zur Produktion von Pharmazeutika. Iodiertes Speisesalz enthält Kaliumiodid.
Kaliumiodid hat auch im Strahlenschutz eine Bedeutung. In Form von Tabletten wird Kaliumiodid bei Strahlenunfällen vorbeugend verabreicht. Zumindest in der Schweiz wird Kaliumiodid präventiv an die Bevölkerung im Umkreis von 20 km um Kernkraftwerke abgegeben. Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit ordnet bei einem Unglücksfall die Einnahme der Kaliumiodidtabletten über Sirenenalarm und Radiomitteilungen an. Kaliumiodid setzt sich in der Schilddrüse ab und verhindert dadurch eine Aufnahme von radioaktiven Iod- und Cäsium-Isotopen, da sich Cäsium chemisch ähnlich verhält wie Kalium (Iodblockade). In ganz Österreich werden Kaliumiodid-Tabletten der Firma Lannacher mit einer Kaliumiodidkonzentration von 65 mg für Kinder und Jugendliche kostenlos bevorratet. Eltern können für ihre Kinder jederzeit in Apotheken die Tabletten abholen. Deutsche Energieversorger haben 2004 für den Unglücksfall ebenfalls bei Lannacher 137 Millionen Tabletten bestellt. Wie und zu welchem Zeitpunkt diese Tabletten ausgegeben werden, liegt in der der Verantwortung der Länder.