Kai Krause

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Kai Krause (* 1957, Dortmund) ist ein deutscher Software-Pionier und Musiker.

Krause zog 1976 im Alter von 19 Jahren nach Kalifornien. Dort vertiefte er sich zunächst im Bereich elektronischer Musik und Sound-Effekte und wurde Experte in Synthesizern und Vocodern. Er wirkte bei etwa 30 Musikalben und Filmen mit und gewann einen Clio Award für die Sound-Effekte des ersten Star Trek Kinofilms.

Kai Krause kannte und schätzte das erste Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop seit den ersten Versionen und schrieb v.a. in Fachzeitschriften, die sich mit dem Apple Macintosh und Computergrafik beschäftigten, gewitzte Artikel mit Tipps und Tricks im Umgang mit dem Programm. Zum Beispiel liebte er es, mehrere Befehle rasch hintereinander auszuführen, ohne umständlich mit der Maus ein Photoshop-Menü nach dem anderen zu bemühen. Aus den Tastaturkürzeln formte er Namen, die sich der Anwender leicht merken konnte. In den frühen 1990er Jahren entwickelte er aus seinen kleinen Photoshop-"Hacks" eine Sammlung von Bildbearbeitungshelfern (Plugins), die er Kai's Power Tools nannte und als eigenes Produkt vermarktete. Die "KPT"-Plugins wurden zum Renner in der damals boomenden Computergrafikindustrie, nicht zuletzt weil sie frech waren: Sie kümmerten sich nicht um die strengen Vorschriften Apples für das Macintosh User Interface, sondern transformierten den Bildschirm in etwas Eigenständiges, Verspieltes und ästhetisch Ansprechendes. Dies gab Kai Krause in der amerikanischen Presse den Nimbus des "UI Wunderkinds".

In Folge dieses Erfolgs gründete Kai Krause in Kalifornien mehrere Softwarefirmen; am bekanntesten darunter ist MetaCreations, die 1997 aus einer Fusion zwischen MetaTools und Fractal Design hervorging. Zu den Produkten zählen Grafikprogramme wie Kai's Power Tools, Bryce, Painter, Poser, LivePicture, Raydream, InfiniD, Show, Goo und Soap. Die von Krauses Unternehmen entwickelten Programme zeichneten sich insbesondere durch ihre innovativen grafischen Benutzeroberflächen aus, die weiche Schatten, abgerundete Ecken und Transparenzen beinhalteten.

Kai Krause hat einen Master-Titel des Brooks Instituts in Santa Barbara, Kalifornien (1996) und führt den Ehrendoktor der Universität Essen (1999). Das Time Magazin würdigte ihn 1997 als Leitfigur der Zukunft, während Newsweek ihn als einen der 50 einflussreichsten Denker der kommenden Dekade bezeichnete.

Im Februar 2005 wurde er von der DEMO-Konferenz als einer der Top 15 Innovatoren der letzten 15 Jahre ausgezeichnet. [1]

Heute lebt und arbeitet Kai Krause auf Burg Rheineck in der Nähe von Bonn. Die so genannte "ByteBurg" bildet einen Inkubator für neue Ideen und Innovationen.