Kadinefendi
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Kadinefendi (türk. Kadınefendi) ist ein Titel der den ersten vier Gattinnen des osmanischen Sultans, ab Sultan Mehmed IV. verliehen wurde.
Die Baş Kadınefendi (Basch Kadinefendi) war die erste Gemahlin des Sultans und nach der Mutter des Herrschers die zweite Machtinhaberin über den Sultansharem. Lebte die Kaiserin Mutter nicht, so verfügte sie über den Harem und konnte sich sogar in politische Angelegenheiten einmischen.
Auch die restlichen Gattinnen des Sultans hatten bestimmte Befugnisse im Harem und konnten sich ebenfalls, wenn auch begrenzt in die Politik einmischen. Doch sie besaßen nicht so viel Mitspracherecht wie die Baş Kadınefendi selbst, die hier als Königin, wenn auch nicht als Kaiserin tituliert wird über das Reich regieren durfte.
Die Kadınefendis wurden nach ihrem Hochzeitsdatum und nicht nach der Anzahl ihrer Kinder tituliert. Die erste Frau des Sultans war die Baş Kadınefendi, die zweite: II. Kadınefendi, die dritte: III. Kadınefendi usw. bis zur vierten Gattin. Besaß der Sultan nach seiner vierten Frau noch weitere Gemahlinnen, wurden die weiteren vier Ehefrauen als Hanımefendi tituliert.
Auch bei den Hanımefendis galt die fünfte Ehefrau als die Baş Hanımefendi und die weiteren drei wurden mit II., III., und IV. Hanımefendi tituliert. Folgte eine 9. Gattin besaß diese keinen Titel.
Starb eine Kadınefendi rückte die Nächste nach vorn und nahm ihren Platz ein.
Diese strenge Ordnung im Sultanspalast wurde bis zum Untergang des Osmanischen Reiches im Jahre 1923 eingehalten.
