Käthe Niederkirchner
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Käthe Niederkirchner, genannt Katja, (* 7. Oktober 1909 in Berlin, † 28. September 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück) war eine kommunistische Widerstandskämpferin im Dritten Reich.
[Bearbeiten] Lebenslauf
Käthe Niederkirchner war eines von fünf Kindern des kommunistischen Gewerkschaftsfunktionärs Michael Niederkirchner. Politisch folgte sie schon früh den Fußstapfen ihres Vaters und war Mitglied einer kommunistischen Kindergruppe. 1925 trat sie dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei und schloss sich 1929 der KPD an. Nach Abschluss einer Schneiderlehre war Niederkirchner meist arbeitslos. In der Folge beteiligte sie sich um so intensiver am politischen Kampf ihrer Partei, der KPD. Unter anderem verteilte sie Flugblätter und hielt Reden auf politischen Veranstaltungen. 1932 (nach anderen Angaben im Jahr darauf) wurde sie erstmals verhaftet und floh 1933 in die Sowjetunion. In Moskau lernte sie ihren Mann Heinrich Wieland kennen, den sie im Juli 1941 heiratete.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wünschte sich Käthe Niederkirchner, selbst am Kampf gegen den Nationalsozialismus teilzunehmen. Deswegen meldete sie sich bei der Roten Armee. Sie bereitete sich intensiv auf eine illegale Untergrundarbeit in Deutschland vor. Am 7. Oktober 1943 sprang sie gemeinsam mit Theodor Winter aus einem sowjetischen Flugzeug über dem von Deutschland besetzten Polen ab und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen die Wehrmacht. Sie wurde jedoch kurze Zeit darauf von deutschen Behörden verhaftet und unter Folter verhört. Ohne ein Gerichtsverfahren wurde sie nacheinander in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert und schließlich Ende Mai 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, wo sie in Isolationshaft genommen wurde. In dieser Zeit fertigte sie geheime Tagebuchaufzeichnungen an, die erhalten geblieben sind.
Am Morgen des 28. September 1944 wurde Käthe Niederkirchner von Angehörigen der SS erschossen.
Viele öffentliche Einrichtungen in der DDR wie Schulen oder Kindergärten trugen Namen der Ermordeten bzw. tragen ihn auch heute noch. Im Stadtbezirk Berlin-Kreuzberg wurde 1951 die ehemalige Prinz-Albrecht-Straße nach ihr umbenannt. In Berlin-Prenzlauer Berg gibt es die Käthe-Niederkirchner-Straße. In Leipzig gibt es die Niederkirchnerstraße im Stadtteil Zentrum-Süd.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Schafranek, Im Hinterland des Feindes: Sowjetische Fallschirmagenten im Deutschen Reich 1942 - 1944. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Jahrbuch 1996, Wien 1996, S.10-40.
[Bearbeiten] Weblinks
Niederkirchnerstraße in Berlin
Käthe-Niederkirchner-Str. in Berlin
Personendaten | |
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NAME | Niederkirchner, Käthe |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpferin im Dritten Reich |
GEBURTSDATUM | 7. Oktober 1909 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 28. September 1944 |
STERBEORT | KZ Ravensbrück |