Jussi Björling
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Jussi Björling, eigentl. Johan Jonatan Björling, (* 5. Februar 1911 in Borlänge (Dalarna), Schweden; † 9. September 1960 auf Siarö (bei Stockholm), Schweden) war ein schwedischer Opernsänger (Tenor).
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[Bearbeiten] Leben und Karriere
Jussi Björling stammte aus der schwedischen Provinz. Den Vornamen "Jussi" hatte seine finnische Großmutter eingeführt. Sein Vater David Björling muss ebenfalls über eine klangschöne Stimme verfügt haben, die leider auf keiner Aufnahme überliefert zu sein scheint.
Als Gesangspädagoge, der auch einen Leitfaden zur Stimmbildung verfasste, sah er seine wesentliche Aufgabe in der Ausbildung seiner Söhne Gösta, Olle und vor allem Jussi, durch deren Auftritte aber auch der Lebensunterhalt der Familie bestritten wurde.
Von Oktober 1919 bis April 1921 reisten die Björlings (Jussis Mutter war 1917 kurz nach der Geburt des vierten Sohnes Karl gestorben) in die USA. Dabei traten Jussi und seine Brüder unter der Leitung ihres Vater mit Gesangsdarbietungen vor schwedischen Auswanderern auf. Vermutlich im Februar 1920 entstanden in New York die ersten Aufnahmen, auf denen Jussi Björlings Stimme - damals noch ein Knabensopran - zu hören ist.
(Text wird fortgesetzt)
[Bearbeiten] Stimme und Repertoire
"Die Stimme war von überragender Qualität. Sie besaß den Eigenreiz eines unverkennbaren silbrigen Timbres und, bei mittlerem Volumen, große Schallkraft und eine wundervoll leicht ansprechende Höhe. Er konnte H, C, und selbst das Cis ansatzlos attackieren: Die Töne kamen wie von einem Sprungbrett abgewippt." (zit. nach Jürgen Kesting, Die großen Sänger)
In Deutschland blieb Björling zu Lebzeiten weitgehend unbekannt. Das deutsche Publikum schätzte vor allem Sänger wie Mario del Monaco und Giuseppe di Stefano, die scheinbar italienisches Temperament und italienische Gesangskunst verkörperten, obwohl sie durch allseits bekannte Gesangsmängel (pure Lautstärke bei del Monaco und schlampige Tonführung bei di Stefano) unangenehm auffielen. Einem Skandinavier hingegen traute man allgemein nicht zu, Verdi oder Puccini mit derselben Leidenschaft singen zu können. Die weitgehende Unbekanntheit Björlings im 'breiten Publikum' ist auch deshalb erstaunlich, weil alle Operngesamtaufnahmen von Björling bei RCA (und die späteren bei EMI und DECCA) auf dem deutschen Markt ebenso veröffentlicht waren wie eine Reihe seiner Recitals bei RCA und EMI. In der Fachpresse waren dabei seit längerem von diesen Aufnahmen: Aida, La Bohème, I Pagliacci und vor allem Il Trovatore eingestuft worden als Aufnahmen für die berühmte 'einsame Insel'.
Jussi Björling ist einer der wenigen Sänger des 20.Jahrhunderts,die gleichermaßen von der Fachwelt als auch von einem breiten Publikum uneingeschränkt anerkannt und geschätzt wurden.
[Bearbeiten] Diskographie
Nach der Einführung der CD hat sich die Situation völlig geändert. Neben den Studio-Aufnahmen des Sängers sind heute auch fast alle Live-Aufnahmen veröffentlicht worden, auch wenn sie nicht ständig erhältlich sind (z. B. über das Ausland und entsprechende Versanddienste).In kaum einer der Zusammenstellungen à la 'Great Voices of the Past' oder 'Legendary Tenors' fehlt heute Björling. Großer Beliebtheit erfreuen sich dabei nicht zuletzt die als mustergültig bezeichneten Tenor-Bariton-Duette mit seinem langjährigen Partner an der Metropolitan Opera, Robert Merrill aus "Macht des Schicksals", "Don Carlo", "Otello", "La Bohème" und "Die Perlenfischer" ('Au fond du temple saint' wurde im übrigen in die 'Hall of Fame' aufgenommen).
[Bearbeiten] Weblinks
- [//www.jussibjorlingsociety.com/]
Personendaten | |
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NAME | Björling, Jussi |
ALTERNATIVNAMEN | Björling, Johan Jonatan |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Sänger |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1911 |
GEBURTSORT | Borlänge (Dalarna), Schweden |
STERBEDATUM | 9. September 1960 |
STERBEORT | auf Siarö, Schweden |
Kategorien: Mann | Schwede | Tenor | Opernsänger | Geboren 1911 | Gestorben 1960