Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
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Daten | |
Gründungsjahr | 1402 (Erstgründung) 1582 (Wiedergründung) |
Ort | Würzburg |
Studenten | 20.117 - Frauenanteil: 57% - Ausländeranteil: 9% |
Studiengänge | Zur Übersicht |
Fachbereiche | 12 |
Professuren | ca. 400 |
Haushalt | ca. 250 Mio EUR 2003 |
Hochschultyp | staatlich |
Präsident | Prof. Dr. Axel Haase |
Kanzlerin | Heidi Mikoteit-Olsen |
Postadresse | Sanderring 2 - 97070 Würzburg |
Homepage | http://www.uni-wuerzburg.de |
Mitglied | Coimbra Group |
Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg gehört zu den Hochschulen mit einer sehr langen Tradition: Sie wurde am 10. Dezember 1402 durch Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet. Sie ist somit die älteste Universität Bayerns.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Studentenzahl
Im Wintersemester 2006/07 sind an der Universität Würzburg 20.117 Studierende eingeschrieben, davon 11.463 Studentinnen und 8.654 Studenten. Der Frauenanteil beträgt damit rund 57 Prozent.
[Bearbeiten] Studiengänge
Der internationale Studiengang SpaceMaster, der Bayerische Elite-Studiengang FOKUS Physik, die Technische Informatik, die Biomedizin, Modern China (B.A.), das Executive MBA-Programm Business Integration oder der Diplom-Ingenieur-Studiengang Nanostrukturtechnik sowie der Studiengang "Technologie der Funktionswerkstoffe": Das sind die jüngsten "Kinder" unter den zahlreichen Studiengängen der Uni Würzburg, zu denen auch Studiengänge wie der Aufbaustudiengang in Europäischem Recht gehören.
[Bearbeiten] Fakultäten
Bei der Neugründung 1582 gab es zunächst die Fakultäten für Theologie und Philosophie, welchen bald die Juristische und die Medizinische Fakultät folgten. In der weiteren Entwicklung kamen 1937 eine Mathematisch-Naturwissenschaftliche (entstanden aus der Fakultät Philosophie) und 1968 eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät dazu. 1972 folgte Pädagogik als siebte Fakultät. Bei der Hochschulreform 1974 wurde die Struktur völlig verändert; es entstanden schließlich zunächst 13 Fakultäten, ehe Pädagogik 1977 aufgelöst und anderen Fakultäten zugeordnet wurde. Heute hat die Universität 12 Fakultäten:
- Katholisch-Theologische Fakultät
- Juristische Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Philosophische Fakultät I (Altertums- und Kulturwissenschaften)
- Philosophische Fakultät II (Neuphilologien, Geschichte, Kunstgeschichte)
- Philosophische Fakultät III (Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften)
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Chemie und Pharmazie
- Fakultät für Geowissenschaften
- Fakultät für Mathematik und Informatik
- Fakultät für Physik und Astronomie
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Erste Gründung 1402
Durch das frühe Jahr 1402 der Erstgründung reiht sich Würzburg zwar ein in die Gruppe der Städte mit den ältesten Universitäten im damals deutschsprachigen Raum - Prag (1348), Heidelberg (1386), Köln (1388) und Erfurt (1392) - doch bereits kurze Zeit nach dem Tod des Fürstbischofs Egloffstein musste der Lehrbetrieb ausgesetzt werden. Gründe für den Niedergang waren neben der mangelhaften Finanzierung und der Ermordung des Kanzlers der Universität durch seinen Kammerdiener angeblich auch der ausschweifende Lebensstil der Studenten.
[Bearbeiten] Neugründung 1582
Es dauerte über 150 Jahre, bis 1582 der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617) die Universität erneut gründete. Dieses Mal war die Finanzierung allerdings besser abgesichert und auch die Vorschriften für die Studenten waren strenger: Sie mussten beispielsweise zu dieser Zeit katholisch sein.
Nicht-Katholiken öffnete sich die Universität erst mit der von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn im Jahr 1734 neu verfassten Studienordnung. Ihren kirchlich-katholischen Charakter verlor die Einrichtung allerdings erst im frühen 19. Jahrhundert während des Übergangs von Würzburg in die bayrische Herrschaft.
[Bearbeiten] Universität und Stadt
Die Stadt Würzburg ist stark von ihren Hochschulen geprägt: Heute sind hier rund 20.000 Studenten und Studentinnen an der Universität eingeschrieben. Hinzu kommen rund 7000 Studierende der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und an die 750 an der Hochschule für Musik. Die Studierenden machen damit gut 20 Prozent der Bevölkerung Würzburgs aus (ca. 130.000).
Mit ihren insgesamt über 10.000 Beschäftigten gehören die Universität und ihr Klinikum zu den größten Arbeitgebern in der Region.
Durch das historische Wachstum sind die Institute und Kliniken der Julius-Maximilians-Universität über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einrichtungen befinden sich unter anderem an folgenden Orten:
Dallenberg (Botanik mit Botanischem Garten, Pharmazeutische Biologie), Grombühl (Medizin, Unikliniken), Am Hubland (Unibibliothek, Rechenzentrum, Biozentrum, Germanistik, Anglistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Chemie, Pharmazie, Lebensmittelchemie, Physik, Astronomie, Mineralogie, Mathematik, Informatik, Geologie, Geographie, Teile der Pädagogik, Neues Sportzentrum, Robotikhalle), Wittelsbacherplatz (Soziologie, Politische Wissenschaft, Pädagogik, Sonderpädagogik), Neue Universität am Sanderring (Wirtschaftswissenschaften, Theologie), Residenz (Altphilologie, Ägyptologie, Orientalistik, Philosophie), Alte Universität Domerschulstraße (Jura), Innenstadt und Pleich (Geologie, Paläontologie, Zentrum für Infektionsforschung, Zahnmedizin), Röntgenring (Anatomie, Physiologie, Psychologie), Versbacher Straße (Pharmakologie, Toxikologie, Rudolf-Virchow-Zentrum, Virologie, Medizinische Strahlenkunde). Diese Liste ist nicht vollständig.
[Bearbeiten] Nobelpreisträger
[Bearbeiten] Für Forschungen an der Universität
- 1901 Wilhelm Conrad Röntgen (Physik: Röntgenstrahlen)
- 1902 Emil Fischer (Chemie: Traubenzucker-Synthese)
- 1907 Eduard Buchner (Chemie: Zellfreie Gärung)
- 1919 Johannes Stark (Physik: Aufspaltung von Spektrallinien)
- 1922 Wilhelm Wien (Physik: Wärmestrahlung)
- 1935 Hans Spemann (Biologie: Experimentelle Entwicklungsphysiologie)
- 1985 Klaus von Klitzing (Physik: Quanten-Hall-Effekt)
- 1988 Hartmut Michel (Chemie: Erforschung des Reaktionszentrums der Photosynthese)
[Bearbeiten] Zumindest teilweise an der Universität tätig
- 1903 Svante Arrhenius (Chemie)
- 1909 Ferdinand Braun (Physik)
- 1914 Max von Laue (Physik)
- 1920 Walther Hermann Nernst (Chemie)
- 1930 Karl Landsteiner (Medizin)
[Bearbeiten] Sonstiges
- Im Turm der Neubaukirche (Aula der Universität) befindet sich eins von 5 Carillons in Bayern, auf dem jeden Mittwoch um 17 Uhr ein öffentliches Konzert (ca. 30 Minuten) dargeboten wird.
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Uni Würzburg
- Homepage des Universitätsklinikums Würzburg
- Nobelpreisträger der Uni Würzburg
- Entwurf der Würzburger Schulen Einrichtung, 1774
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