Josef Ruederer
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Josef Anton Heinrich Ruederer (* 15. Oktober 1861 in München; † 20. Oktober 1915 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Der Vater von Josef Ruederer besaß in München ein Bankgeschäft, war Mitbegründer und Großaktionär der Löwenbrauerei und portugiesischer Generalkonsul. Er gehörte zum Großbürgertum der Stadt. Josef Ruederer machte nach seiner Gymnasialzeit ein Bankvolontariat. Auf Grund einer gescheiterten Patentsache verlor er ein Großteil seines Vermögens und zog sich nach Farchant bei Garmisch zurück. Danach wandte er sich der Schriftstellerei zu und kehrte nach München zurück, um u.a. im Simplicissimus und in der Zeitschrift Die Jugend erste Aufsätze zu veröffentlichen. Seine ersten Buchveröffentlichungen konnte und musste er jedoch immer noch selbst finanzieren.
In den Romanen und Komödien vor dem Ersten Weltkrieg prangerte er den sittlichen Verfall der Stadt, die Korruption, Heuchelei, das "Schnackerlhafte" der Oberbayern an. Er ging damit auf Konfrontation mit Ludwig Thoma, der ihn als "allem Ländlichen fernstehenden Städter" beschrieb, der schon die einfachsten Dinge falsch und unvollkommen wiedergibt.
Im Weltkrieg stand Ruederer der deutschen Sache kritisch gegenüber und begann ein mehrbändiges Romanwerk, dessen ersten Teil er 1915 kurz vor seinem Tod fertigstellte. Er wurde 1916 als "Das Erwachen" veröffentlicht, 1962 nochmals als "Weißblaue Achtundvierziger". In diesem Roman schildert er die Entwicklung Münchens zur Zeit König Ludwigs I.
[Bearbeiten] Werke (in Auswahl)
- Geopfert! Eine Episode aus dem Leben eines Offiziers, 1892
- Ein Verrückter. Kampf und Ende eines Lehrers (Roman), 1894
- Die Fahnenweihe (Komödie), 1895
- Tragikomödien (Erzählungen), 1897
- Wallfahrer-, Maler- und Mördergeschichten (Erzählungen), 1899
- Die Morgenröte (Komödie), 1904
- Münchener Satiren, 1907
- Wolkenkuckucksheim (Komödie), 1909
- Das Grab des Herrn Schafbeck (Novelle), 1912
- Das Erwachen (Erster Band eines Romanwerkes), 1916
- Prinz Dschem (Tragikomödie), 1920
- Hochzeiter und Hochzeiterin (Tragikomödie), 1927
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich Freksa: Josef Ruederer und Das Wolkenkuckucksheim. Eine Streitschrift. München u. Leipzig: Georg Müller 1908 (= Münchener Broschüren; 5)
- Eduard Gudenrath: Das dramatische Werk von Josef Ruederer. Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Dramatik. München: Univ. Diss. 1924.
- Claudia Müller-Stratmann: Josef Ruederer (1861-1915). Leben und Werk eines Münchner Dichters der Jahrhundertwende. Frankfurt am Main u.a.: Lang 1994 (= Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft; Reihe B, Untersuchungen; 56) ISBN 3-631-45922-X
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ruederer, Josef Anton Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1861 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1915 |
STERBEORT | München |