Johannisnacht (Mainz)
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Die Mainzer Johannisnacht wurde 1968 erstmalig durchgeführt und ist neben der Mainzer Fastnacht und dem Weinmarkt das dritte der drei großen Mainzer Volksfeste. Thematisch ist das Fest eng mit der Person Johannes Gutenbergs und der Außendarstellung von Mainz als Literatur- und Druckkunststadt verbunden. Die Mainzer Johannisnacht findet jedes Jahr jeweils an vier Tagen in zeitlicher Nähe zu dem Johannistag (24. Juni) statt und zieht weit über 500.000 Besucher jährlich an.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Mainzer Johannisnacht wurde 1968 erstmalig von der Stadt Mainz durchgeführt. Als Volksfest sollte sie an die bis dahin im Bewusstsein der Mainzer Bevölkerung eher vernachlässigte Person Johannes Gutenbergs, den Mainzer Erfinder der Buchdruckkunst, erinnern.
Damit gehört die Mainzer Johannisnacht, genauso wie der Mainzer Weinmarkt, zu den Mainzer Volksfesten ohne größere historische Tradition. Trotzdem sind beide Veranstaltungen in Mainz mittlerweile genauso populär wie die Mainzer Fastnacht, wenn auch vielleicht nach außen hin nicht so bekannt wie diese.
[Bearbeiten] Mainzer Johannisnacht, Gutenberg und die Druckkunst
Die Festveranstaltungen rund um die Mainzer Johannisnacht waren von Anfang an eng mit der Person Gutenbergs und der Druckkunst verknüpft. Eine der publikumswirksamsten Teilveranstaltungen ist dabei das so genannte „Gautschen“ vor dem Gutenbergmuseum. Diese traditionelle Zeremonie im Buchdruckerhandwerk wird oft auch als Buchdruckertaufe bezeichnet. Ehemalige Auszubildende der Drucker- und Setzerbranche werden in der Öffentlichkeit als neu ausgebildete Gesellen ihrer Zunft in einem großen Wasserbottich (bei mehr oder weniger heftiger Gegenwehr) eingetaucht. Damit sollen die Sünden der Lehrzeit und der Bleistaub abgewaschen und die Drucker und Setzer gleichzeitig quasi als Nachfolger Gutenbergs in die Berufsgilde der „Schwarzkünstler“ aufgenommen werden.
Am Ballplatz, rund um das Gutenbergmuseum und im Druckladen des Gutenbergmuseums finden am Festwochende verschiedene themenbezogene Aktionen statt. Angeboten werden meist praktische Vorführungen von Kalligraphen und Papierschöpfern und es werden Drucktechniken demonstriert. Besucher können eigene Druckerzeugnisse wie z. B. Ablassbriefe oder Flugblätter unter fachkundiger Anleitung selbst herstellen. Der Johannis-Büchermarkt, mittlerweile einer der größten antiquarischen Buch- und Grafikmärkte Deutschlands, findet zusätzlich am Wochenende (von Samstag bis Montag) rund um den Schiller- und Ballplatz statt.
[Bearbeiten] Mainzer Johannisnacht als Kulturfest
Den kulturellen Teil der Mainzer Johannisnacht bestreiten zum einen die fünf Musikbühnen in der Innenstadt. Hier wird den Besuchern ein breites Musikspektrum von Fastnachtsmusik über Folkmusik bis Hardrock dargeboten. Dazu kommen noch zahlreiche weitere Straßenmusikanten und -künstler sowie Musikgruppen, welche durch die Innenstadt ziehen. Auf der Bühne am Ballplatz wird zusätzlich Kabarett angeboten.
Ein großer Künstlermarkt findet sich längs des Rheinufers vom Kaisertor bis zum Fischtorplatz. In den Grünanlagen dort schließt sich dann das „Mainzer Kulinarium“ der Mainzer Spitzenköche an. Die Mainzer Winzerschaft schenkt im Schatten des Domes auf dem Leichhof ihre Weine aus.
[Bearbeiten] Mainzer Johannisnacht als Volksfest
Eine traditionelle Komponente der Mainzer Johannisnacht ist das „Schifferstechen“. Das ist ein Kampf zweier Personen mit langen Stangen, die jeweils auf zwei Booten auf dem Rhein stehen. Es gilt dabei, den Gegner mit der Stange in den Rhein zu stoßen.
Zusätzlich finden sich bei der Mainzer Johannisnacht umfangreiche Fahrgelegenheiten (Riesenrad, Achterbahn...), Imbissstände und Winzer aus der gesamten Umgebung. Für die Mainzer Vereine gibt es am Liebfrauenplatz im Schatten des Domes einen eigenen Platz der Vereine, wo sich diese mit Bewirtung und Informationen präsentieren.
Der festliche Ausklang der Johannisnacht bildet jedes Jahr das Rheinfeuerwerk am Montagabend.
[Bearbeiten] Weblinks
- mainz.de – Informationen zur Mainzer Johannisnacht