Johannes Gerster
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Johannes Gerster (* 2. Januar 1941 in Mainz) ist ein ehemaliger deutscher Politiker. Er war Mitglied des Deutschen Bundestages und rheinland-pfälzischen Landtages.
[Bearbeiten] Leben
Gerster studierte 1962 bis 1970 in Universität Mainz, Universität Freiburg im Breisgau und der Universität Bonn Rechts- und Staatswissenschaften. 1968 heiratete er Regina Linden, das Paar hat drei Kinder. Gerster ist Ehrenmitglied der CV-Verbindung Rheno-Palatia Breslau Mainz im CV.
Gerster war nach Hans Werner Langen Landesvorsitzender der CDU in Rheinland-Pfalz bis ihm 1997 Christoph Böhr in diesem Amt folgte. Er wurde 1983, 1987 und 1990 als Direktkandidat bei Bundestagswahlen im Wahlkreis 208 (Mainz) gewählt. Gerster gehörte dem Deutschen Bundestag von 1972-1976 und von 1977-1994 an. Bei den Landtagswahlen 1996 in Rheinland-Pfalz trat Gerster als Ministerpräsidentenkandidat an, unterlag aber dem Amtsinhaber Kurt Beck. Er wurde Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, verzichtete aber bereits im Jahr darauf auf alle Ämter in Parlament und Partei.
Nach seinem Rückzug aus der deutschen Politik arbeitete Johannes Gerster in Jerusalem an der Nahtstelle zwischen Israelis und Palästinensern für einen Ausgleich zwischen den Völkern als Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel. Von der Universität Tel Aviv wurde er in Anerkennung seiner langjährigen Freundschaft zu Israel und seinem unermüdlichen Einsatz zur Stärkung der Israelisch-Arabischen Beziehungen, mit dem "President´s Award 2004" (Präsidentenpreis) ausgezeichnet. Bereits 1995 verlieh die Ben-Gurion-Universität des Negev in Beerscheba (Israel) die Ehrendoktorwürde der Philosophie für sein politisches Engagement in der Region. Nach mehreren weiteren israelischen Ehrungen erhielt er für seine Engagement von der europäisch-palästinensischen Handelskammer die "Ehrenplakette 2005". Am 24. Januar 2006 wurde Gerster vom Bürgermeister der Stadt Jerusalem Uri Lupoliansky der Titel "Freund der Stadt Jerusalem" verliehen. Hierbei handelt es sich um die höchste Auszeichnung der Stadt Jerusalem, die an Nichtjuden verliehen wird. Johannes Gerster bleibe damit immer als bewährter Freund im Buch der Stadt eingeschrieben. Am 12. November 2006 wurde Gerster in Baden-Baden von der Bundesversammlung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zum neuen Präsidenten gewählt und tritt damit die Nachfolge von Manfred Lahnstein an, der nicht mehr kandidierte.
Gerster ist zudem Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
Er ist Onkel 2. Grades des ehemaligen Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Florian Gerster, und der ZDF-heute-Moderatorin Petra Gerster. Sein Sohn, Thomas Gerster, ist CDU-Vorsitzender des Ortsbezirks Mainz-Altstadt sowie Mitglied des Stadtrats der Stadt Mainz.
Im Januar 2006 beendete Johannes Gerster seine Arbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem und kehrte nach neun Jahren nach Deutschland zurück und hält Vorträge über diese Arbeit.
Seit November 2006 ist Johannes Gerster Vorsitzender der DIG (Deutsch-Israelische Gesellschaft).
Seit 2001 ist Johannes Gerster zudem Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Wiedemeyer: "Johannes Gerster: ein Portrait", Bouvier Bonn 1995, ISBN 3-416-02594-6
- Johannes Gerster: "Johannes Gersters Briefe aus Jerusalem", Leinpfad-Verlag Ingelheim 2005, ISBN 3-937782-31-1
- Lars Hänsel: Johannes Gerster in Jerusalem. Ein Tribut / A Tribute, o.O., o.J. (Jerusalem 2006, 96 S. deutsch/englisch.
[Bearbeiten] Weblinks
- Audiointerview mit Johannes Gerster
- Literatur von und über Johannes Gerster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Gerster, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1941 |
GEBURTSORT | Mainz |
http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2288672