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Johann Peter von Ludewig

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Johann Peter von Ludewig
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Johann Peter von Ludewig

Johann Peter von Ludewig (ursprünglicher Nach- und Geburtsname Ludwig) (* 5. August 1668 in Honhardt bei Schwäbisch Hall; † 7. September 1743 in Halle an der Saale) war ein deutscher Jurist und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Jugend in Schwäbisch Hall

Von 1679 bis zum 25. März 1689 besuchte Johann Peter von Ludewig die Lateinschule Crailsheim, ein Gymnasium in Schwäbisch Hall. Während dieser Zeit war er ab 1683 im Kontubernium, einem im Haller Spital eingerichtetem Internat für 12 Schüler des Gymnasiums. In den letzten beiden Jahren seiner Schulzeit war Johann Peter von Ludewig Inspektor des Kontubernium. Am 14. Juli 1686 immatrikulierte er als Primaner des Haller Gymnasiums an der Universität Tübingen, wo er jedoch nie studierte, da er sofort nach der Immatrikulation nach Hall zurückkehrte. Im Dezember 1687 hielt er in einem öffentlichen Schulakt die Rede „Encomium Hallarum“ (=Lob von Hall), eine lateinische Lobrede auf die Reichsstadt Schwäbisch Hall. Diese Rede ließ er Anfang 1688 in Hall drucken, es war seine erste Veröffentlichung (Nachdruck in seinen Opuscula Miscella, Halle an der Saale 1720). 1689 erhielt Johann Peter von Ludewig ein Ratsstipendium für ein Universitätsstudium in Höhe von 92,50 Gulden jährlich. Dieses wurde für die Jahre 1692 bis 1694 verlängert. Hall verließ er am 13. April 1689.

[Bearbeiten] Walz

Am 30. April 1689 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg, wo er bereits am 28. April 1690 den philosophischen Magistergrad erhielt. Ende Dezember 1692 ging er mit seinem Wittenberger Lehrer nach Halle an der Saale. Am 5. Januar 1693 immatrikulierte er sich an der Universität Halle, begann dort als Adjunkt und wirkte als Privatdozent für Philosophie und Geschichte. 1695 erhielt er an der Alma mater halensis die Professur für theoretische Philosophie. 1697 reiste er in die Niederlande, wo er in verschiedenen Diensten Zuarbeit für die Friedensverhandlungen von Rijswijk leistete und bei Buchauktionen die ersten größeren Anschaffungen für seine Bibliothek machte. 1701 arbeitete er vorrangig an Gutachten betreffend die Annahme der preußischen Königskrone für Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg. Ein Jahr später veröffentlichte er sein erstes größeres, wesentlich geschichtliches, Werk, die „Germania Princeps“, das ‚Staatshandbuch zu den deutschen Territorien’ – wegen rechtlicher Bedenken unter dem Pseudonym Ludwig Peter Giovanni. Dieses Werk erlebte drei Auflagen und trug ihm die größte Bedeutung ein.

[Bearbeiten] Sesshaftigkeit in Halle an der Saale

An der Universität Halle wurde Johann Peter von Ludewig 1703 Professor für Geschichte. Ab 1704 gehörte er als Hofhistoriograph und Archivar des Herzogtums Magdeburg zum königlich preußischen Rat. Am 18. Januar 1705 promovierte er an der Universität Halle zum Dr.jur.. Zudem wurde er zum außerordentlichen Professor der Rechte ernannt. 1709 wurde er zum königlich preußischen Oberheroldsrat, als welcher er mit der Prüfung und Genehmigung von Wappen zu tun hatte. Ab 1718 gehörte Johann Peter von Ludewig auch dem königlich preußischen Geheimrat an.

[Bearbeiten] Adelserhebung

Am 11. April 1719 wurde er nach einem „Supplikationsbrief“ (Antrag) vom November 1718 und einer Empfehlung des Königs Friedrich Wilhelm von Preußen vom 1. Januar 1719 von Kaiser Karl VI. in Wien in den erbmäßigen Adelsstand für das Reich und die Erblande erhoben. Hierbei wurde ihm folgendes Wappen verliehen:

Schild längs geteilt, hintere Hälfte quer geteilt; vordere Hälfte: in blau goldener Springbrunnen mit goldener Kugel auf dem Wasserstrahl; hintere Hälfte oben: in grün 3 Schreibfedern von Schwanenkielen, unten: in rot goldenes Dreieck; offener adeliger Turnierhelm, blau angelassen, rot gefüttert mit hängendem Kleinod; Deckenrechts: blau/silber, links: rot/gold; Helmbausch blau, rot, gold gewunden; Helmzier: weißer Schwan mit gekreuzten Flügeln mit goldenem Schnabel, eine Schreibfeder haltend zwischen zwei kreuzweise übereinanderstehenden Brunneneisen .

Das barockreiche Wappen ist stark symbolisch geprägt, sprudelnder Geist (Brunnen) exakte Wissenschaft (Dreieck) ergeben zusammen seine schriftstellerische Produktivität (Federn), die auch der Schwan als Vogel des Musengottes Apollo verkörpert und die Brunneneisenstäbe, die dem Wasser einen Weg aus der Tiefe öffnen, andeuten. Das Wappen ist farbig in dem im Österreichischen Verwaltungsarchiv, Wien, erhaltenen Adelsbrief enthalten. Es ist auch durch das von Ludewig benutzte Kupferstich-Exlibris bezeugt, das er seit 1719 in seine Bücher, die gelegentlich noch im Antiquariatshandel auftauchen, einkleben ließ.

[Bearbeiten] Kanzlerschaft

Johann Peter von Ludewig wurde 1722 Kanzler der Universität Halle, 1729 ord. Professor der Rechte in Nachfolge von Christian Thomasius. Im gleichen Jahr gründete er die „Wöchentlichen Hallischen Anzeigen“, die erste regelmäßig erscheinende Zeitung der Stadt Halle, die er in der Folge auch redigierte.

Nachdem er 1741 Kanzler der Regierung des Herzogtums Magdeburg geworden war, erwarb er die adeligen Güter Bendorf, Pretz und Gatterstatt. Er veröffentlichte verschiedene Schriften, zum Teil unter den Namen J.P. Ludovici, Johann Peter von Hohenhard oder Pharamundus Chlodoveus.

[Bearbeiten] Ableben und Nachleben

Nach seinem Tod am 7. September 1743 in Halle an der Saale erschien 1745 ein Auktionskatalog seiner Bibliothek in 4 Bänden: „Catalogus praestantissimi thesauri librorum typis vulgatorum et manuscriptorum Joannis Petri de Ludewig…“ (= Katalog des hervorragendsten Schatzes der gedruckten Bücher und Handschriften des J.P. v. Ludewig), herausgegeben von J.D. Michaelis, mit einem Vorwort des Philosophen Christian Wolf. Der Katalog umfasst 13 476 Nummern für die Druckschriften, die jedoch teilweise viele Titel enthalten, so dass der Umfang seiner Bibliothek auf etwa 100 000 Bücher zu schätzen ist, außerdem 902 Nummern von Handschriften, wobei auch hier unter einer Nummer öfters mehrere Stücke verzeichnet sind.

Die Grabstätte von Johann Peter von Ludewig befindet sich auf dem historisch bedeutsamen Stadtgottesacker von Halle, einer einzigartigen Friedhofsanlage der Renaissance. Seine Gruft ist dort in den Grabbogengewölben unter Bogen 77 zu finden.

Die Ludwigstraße in Halle ist nach Johann Peter von Ludewig benannt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ludewig, Joh. Peter von, in: Zedlers Universallexikon, 18. Bd., 1738, Sp. 955–59 Digitalisat (mit Bibliographie seiner Schriften bis 1738)
  • Johann Peter von Ludewig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 19, S. 379.
  • Neue Deutsche Biographie, Bd. 15, 293 ff.
  • W. Ludwig: J. P. Ludwigs Lobrede auf die Reichsstadt Schwäbisch Hall und die Schulrhetorik des siebzehnten Jahrhunderts, in: Jahrbuch württ. Franken 1990, S. 247ff. (zu Ludwiges Gymnasial- und Universitätsjahren)
  • N. Hammerstein: Jus und Historie. Ein Beitrag zu Geschichte des historischen Denkens an deutschen Universitäten im späten 17. und 18. Jahrhundert. 1972, S. 169 ff. (zu Ludewigs wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung)

[Bearbeiten] Weblinks

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