Jochen Hasenmayer

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Jochen Hasenmayer (* 1941) ist ein Höhlentaucher aus Birkenfeld in Baden-Württemberg, der durch seine spektakulären Tauchgänge immer wieder für Schlagzeilen sorgte.

Bereits seit den sechziger Jahren hat er viele Karstquellen in Süddeutschland betaucht, so die Wimsener Höhle, den Aachtopf, den Blautopf und die Falkensteiner Höhle. Bekannt wurde er 1985 vor allem durch die Entdeckung der ersten lufterfüllten Halle des Blautopfes nach etwa 1250 m, des Mörikedoms (siehe auch Blauhöhle).

Dazu musste er in einem jahrzehntelangen Prozess sowohl die Tauchtechnik als auch die nötige Technologie entwickeln. Der als Sicherheitsfanatiker bekannte Höhlentaucher hat gleichzeitig auch das Alleintauchen beim Höhlentauchen eingeführt. Dies ist durch die Sichtprobleme durch aufgewirbelten Lehm notwendig, widerspricht aber den Grundregeln des normalen Tauchens.

Nach einem Tauchunfall 1989 in einem Bergsee (Wolfgangsee, Österreich) und Durchblutungsstörungen durch zu schnelle Dekompression ist er heute querschnittsgelähmt. Seit dieser Zeit macht er durch den Bau eines Plexiglas-Höhlen-U-Boots (Speleonaut), zusammengetüftelt mit seinem Freund, dem Orgelbauer Konrad Gehringer, und durch vehementes Vertreten seiner Theorien zur Verkarstung Süddeutschlands Schlagzeilen.

Bei letzterer Theorie geht es darum, dass die Blautopfhöhle bereits in der Kreidezeit, also viel früher als derzeit angenommen, entstand. Daraus folgt, dass sie nicht zum Ur-Donautal, dem heutigen Blautal, entwässert haben kann. Daraus folgt nun wiederum, dass sie viel weiter südlich entwässert haben muss, und deshalb in diesem Gebiet mit einer sehr tiefen Verkarstung zu rechnen ist, die wirtschaftlich äußerst interessant wäre, da diese Höhlen tief genug sind, um Thermalwasser zu enthalten, und deshalb zur Gewinnung von Geowärme benutzt werden könnten.

Die Theorie wurde von der Fachwelt auf der einen Seite mit Interesse aufgenommen, auf der anderen Seite jedoch aus Mangel an Indizien als äußerst unwahrscheinlich eingeschätzt. Hasenmayer selbst hat sich in der Fachwelt durch aggressive und in der Öffentlichkeit ausgetragene Streits, sowie durch die Behinderung anderer Höhlentaucher bei der Blauhöhlenforschung zunehmend unbeliebt gemacht. In der Öffentlichkeit ist dagegen die Faszination für die charismatische Persönlichkeit Hasenmayers ungebrochen, nicht zuletzt auch aufgrund der überwiegend positiven und unkritischen Berichterstattung in den Medien.

[Bearbeiten] Zitate

Höhleneingänge und das dunkle Höhleninnere selbst sind Sperrzonen für das Sporttauchen. Höhlentauchen überschreitet klar die Grenzen der Sporttaucherei, was Ausrüstungs-, Ausbildungs- und Sicherheitsrichtlinien angeht. Ausnahmen bilden nur Felsüberhänge und Brandungsgrotten, die noch voll im Tageslicht liegen – allerdings nur für erfahrene Taucher mit zwei getrennten Atemgeräten; denn der zuvor direkte Notaufstieg wird unter dem Grottenüberhang zum Schrägaufstieg. Er ist nicht mehr paniksicher, führt nicht automatisch zum Wasserspiegel, erfordert kontrollierte Tauchleistungen. Für Wechselatmung ist er zu lang. (Jochen Hasenmayer)
Höhlentauchen ist wie Schachspielen; nur der König ist nicht aus Holz.