Jean-Pierre Serre
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jean-Pierre Serre (* 15. September 1926 in Bages bei Narbonne, Frankreich) ist einer der führenden Mathematiker des 20. Jahrhunderts und Wegbereiter der modernen Algebraischen Geometrie, Zahlentheorie und Topologie und Träger der Fields-Medaille.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Serre studierte am Lycée de Nimes und von 1945 bis 1948 an der Ecole Normale Supérieure in Paris. Er promovierte an der Sorbonne im Jahre 1951. In dieser Zeit wurde er Mitglied des Mathematikerzirkels Nicolas Bourbaki. Von 1948 bis 1954 war er am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris tätig. Er war seit 1956 Professor am Collège de France und ist seit 2005 emeritiert.
[Bearbeiten] Frühe Arbeiten
Schon im sehr jungen Alter war Serre einer der herausragendsten Schüler von Henri Cartan und forschte in algebraischer Topologie, Funktionentheorie mehrerer Veränderlicher und kommutativer Algebra sowie algebraischer Geometrie, die er mit Hilfe von Jean Lerays Garbentheorie auf ein neues Fundament stellte und so den Grundstein für Alexander Grothendiecks Theorie der Schemata legte.
[Bearbeiten] Grundlegende Arbeiten in Algebraischer Geometrie und die Weil-Vermutungen
In den fünfziger und sechziger Jahren begann eine sehr fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alexander Grothendieck, motiviert durch die Weil-Vermutungen, die schließlich in der Neuformulierung der algebraischen Geometrie mittels Garbentheorie und Kohomologie führte. Zwei der bekanntesten Artikel von Serre sind FAC (Faisceaux Algébriques Cohérents, über die Kohomologie kohärenter Modulgarben) und GAGA (Géometrie Algébrique et Géométrie Analytique).
Serre arbeitet auch eng mit Pierre Deligne zusammen, der schließlich den Beweis der Weil-Vermutungen vollendete.
[Bearbeiten] Andere Arbeiten
Von 1959 an beschäftigte er sich vornehmlich mit Zahlentheorie, u.a. Klassenkörpertheorie sowie elliptischen Kurven mit komplexer Multiplikation.
Seine bekanntesten Theorien sind: Algebraische K-Theorie; die Theorie der Galoisdarstellungen für l-adische Kohomologie und die Serre-Vermutung für Darstellungen modulo p, die Fermats letzten Satz für die arithmetische Geometrie zugänglich machen sollte. Er initiierte außerdem zusammen mit Nicholas M. Katz die Theorie der p-adischen Modulformen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen
- 1954 Fields-Medaille
- 1985 Balzan-Preis
- 1995 Steele-Preis
- 2000 Wolf-Preis
- 2003 Abel Preis
- Ritter der französischen Ehrenlegion
- Commandeur des Ordre Nationale du Mérite
- Mitglied einer Reihe wissenschaftlicher Akademien
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jean-Pierre Serre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- "Erstmalige Verleihung des Abel-Preises Auszeichnung von Jean-Pierre Serre für sein Gesamtwerk" (pdf.)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Serre, Jean-Pierre |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 15. September 1926 |