Jaron Lanier

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Jaron Lanier (* 1960 in New York (NY)) ist ein US-amerikanischer Autor und Unternehmer. Er betrieb von 1984 bis 1990 mit VPL Research ein Unternehmen zur Vermarktung von Virtual Reality-Anwendungen.

Inhaltsverzeichnis

1 Kindheit und Ausbildung
2 Berufliche Entwicklung
3 Philosophische und technologische Ideen
4 Zitate
5 Schriften
6 Weblinks
7 Quellen

Kindheit und Ausbildung

Lanier ist gebürtiger New Yorker, wuchs jedoch in Mesilla (New Mexico) auf. Am 18. Mai 2006 wurde ihm ein Ehrendoktor am New Jersey Institute of Technology verliehen.

Berufliche Entwicklung

Lanier lehrte an mehreren Universitätsabteilungen Informatik, einschließlich der Columbia University, des Dartmouth College und der Yale University. Vor kurzem war er der führende Wissenschaftler für die National Tele-Immersion-Initiative (NTII), einer Projektarbeit für den Computergebrauch durch Personen, die weit entfernt voneinander sind, um ihnen dennoch den Eindruck zu verschaffen, sie seien körperlich anwesend.

Philosophische und technologische Ideen

Zusätzlich zu seinen Gedanken über Virtual Reality und „Telemersion“ kritisierte Jaron bestimmte Aspekte von Künstlicher Intelligenz auf der einen Seite, und auf der anderen Seite nuancierte Verzweigungen des „Extropianismus“.

Eine von Laniers interessantesten Spekulationen behandelt das, was er „Post-Symbolische Kommunikation" nennt. Sprechendes Beispiel hierfür wurde kürzlich in seiner neuen Kolumne im „Discover Magazine“ veröffentlicht, über die Oktopoden bzw. Kopffüßer („Cephalopoden“), verschiedene Arten von Tintenfischen oder Kraken. Cephalopoden können ihren Körper in bemerkenswerter Weise verändern, insbesondere die Färbung und Textur ihrer Haut. Sie sind in der Lage, mit ihren acht Fangarmen Imitationen von anderen Gestalten zu geben. Lanier sieht in diesem Verhalten einen Ausdruck ihrer Gedanken.

Weiterhin ist Lanier ein Kritiker der sogenannten Schwarmintelligenz des Kollektivs. Diese sei nur zur Vorhersage von statistischen und Zahlenwerten wie Marktpreisen oder Wahlergebnissen geeignet, nicht aber zur Darstellung von Wissen. Systeme wie Wikipedia fänden oder verbreiteten keine Wahrheiten, sondern nur die Durchschnittsmeinung einer anonymen Masse. Die Darstellung von Wissen erfordere dagegen persönliche Kompetenz und Verantwortlichkeit. Das Internet fördert nach Laniers Meinung den Glauben daran, dass ein Kollektiv Intelligenz, Ideen und Meinungen hervorbringen könne, die denen des Individuum überlegen seien. Diesen Irrglauben nannte er „Digitalen Maoismus“, und er führe dazu, dass - wie in den totalitären Ideologien von Hitler über Pol-Pot bis zu den Islamisten - das Kollektiv als wichtig und real angesehen werde, nicht aber der einzelne Mensch. ^[1] ^[2] ^[3]

Zitate

Schnell wird der Einzelne Opfer des Mobs; die Gefahr von Wiki-Lynchjustiz halte ich für sehr real. In der Wikipedia-Welt bestimmen jene die Wahrheit, die am stärksten besessen sind. Dahinter steckt der Narzissmus all dieser kleinen Jungs, die der Welt ihren Stempel aufdrücken wollen, ihre Initialen an die Mauer sprayen, aber gleichzeitig zu feige sind, ihr Gesicht zu zeigen. ^[3]

Schriften

Bücher:

Info Is an Alienated Expense Basic Books (August 2006) ISBN 0465032826 [to be published]
Technology and the Future of the Human Soul (work in progress)

Video:

Synthetic Pleasures (1995) -- VHS English

Klassische Musik:

Instruments of Change

Weblinks

Jaron Lanier's Homepage
Voices from the Edge: Conversations With Jerry Garcia, Ram Dass, Annie Sprinkle, Matthew Fox, Jaron Lanier, & Others— by David Jay Brown, Rebecca McClen Novick
Damien Cave: Artificial stupidity, salon.com, 04.10.2000
Radical Evolution von Joel Garreau, Doubleday, 2005. Lanier und seine Theorien sind prominent dargestellt in dem Abschnitt Prevail.

Biographien:

Reden: