Jan Heweliusz (Schiff)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| M/S Jan Heweliusz | |
|---|---|
| Schiffstyp | Roll-on / Roll-off Fähre |
| Baujahr: | 1977 (Norwegen) |
| Länge (ü.a.): | 125,6 m |
| Breite (ü.a.): | 17,6 m |
| Rauminhalt: | 3015 BRT |
Die Jan Heweliusz war eine polnische Ro-Ro-Fähre (Roll On-Roll Off).
Am 14. Januar 1993 sank das Schiff, das sich auf dem Weg von Swinemünde (Polen) nach Ystad (Schweden) befand, vor der Küste der Insel Rügen in einem Orkan bei einer Windgeschwindigkeit von über 160 km/h. Die Fähre war mit Lastwagen beladen, die offenbar schlecht gesichert waren. Im starken Seegang mit bis zu vier Meter hohen Wellen verrutschte die Ladung, das Schiff bekam Schlagseite und kenterte schließlich.
Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen konnten nur neun Crew-Mitglieder gerettet werden. Aufgrund der Passagierlisten wird vermutet, dass 51 Menschen ums Leben kamen. Jedoch konnten nur 37 Leichen geborgen werden. Die Fähre trieb noch einige Stunden kieloben in der Ostsee, bis sie schließlich 53 Seemeilen nordöstlich des Unglücksortes sank.
1999 stellte das Seefahrtsamt in Gdynia fest, dass das Schiff nicht hätte auslaufen dürfen, da es nicht seetüchtig war. Bereits vor dem Unglück waren Probleme mit dem Ballastsystem bekannt geworden. Ursache des Untergangs war wahrscheinlich ein defektes Ladetor. Die Jan Heweliusz war nur kurz zuvor im schwedischen Hafen Ystad mit der Kaimauer kollidiert und offenbar nur ungenügend instand gesetzt worden. Selbst in einwandfreiem Zustand hätte das Schiff wegen des aufziehenden Unwetters nicht in See stechen sollen. Im nahegelegenen Sassnitz wurden von den deutschen Behörden sämtliche Fährverbindungen wegen des schlechten Wetters eingestellt.
Die Jan Heweliusz ist inzwischen zu einem beliebten Tauchziel in der Ostsee geworden. Das Wrack liegt in 27 Meter Tiefe auf seiner Backbordseite und ist vollständig mit den für die Ostsee typischen Miesmuscheln bewachsen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Zeitungsbericht über die Untersuchungsergebnisse (Englisch)
