J. Edgar Hoover
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John Edgar Hoover (* 1. Januar 1895 in Washington (D.C.); † 2. Mai 1972 in Washington (D.C.)) war der Begründer des Federal Bureau of Investigation (FBI) in seiner heutigen Form und vom 10. Mai 1924 bis zu seinem Tod dessen Direktor.
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[Bearbeiten] Leben
Über Hoovers frühe Jahre ist wenig bekannt. So wurde erst 1938 eine Geburtsurkunde für ihn ausgestellt. Die bekannten Daten gehen zurück auf ein vom Journalisten Jack Alexander verfasstes Porträt. Hoover besuchte die George Washington University in seiner Heimatstadt, die er 1917 mit einem juristischen Diplom abschloss. Er begann für das US-Justizministerium zu arbeiten und wurde im Zusammenhang mit der russischen Revolution 1917 bald Leiter der Sektion zur Registrierung feindlicher Ausländer. 1919 wurde er unter Alexander Mitchell Palmer Leiter der neu eingerichteten General Intelligence Division, deren Tätigkeit die größte Massenverhaftung in der US-Geschichte auslöste, die Palmer Raids.
1921 wechselte er zum Bureau of Investigation (BOI), dessen Direktor er 1924 wurde. Dort führte er 1925 eine zentral verwaltete Kartei für Fingerabdrücke, ein kriminaltechnisches Labor und eine Aus- und Fortbildungsakademie ein. Zur Zeit von Hoovers Wechsel hatte das BOI etwa 650 Mitarbeiter, darunter 441 Agenten. Das Bureau of Investigation (BOI) wurde 1935 in Federal Bureau of Investigation (FBI) umbenannt und mit mehr Befugnissen ausgestattet. Ab 1939 war das FBI für die innerstaatliche Geheimdienstarbeit zuständig.
Hoover gelang es, eine starke Machtposition zu erreichen, indem er inoffizielle Aufzeichnungen über Personen von öffentlichem Interesse, insbesondere über Politiker, anhäufte (unter anderem auch Charlie Chaplin, den er als Kommunisten anschwärzte). Der Umfang dieser Aufzeichnungen ist allerdings spekulativ, da seine Sekretärin in den Tagen nach Hoovers Tod sämtliche Dateien vernichtete. Sie wurden später als Überkompensationen einer persönlichen Verwundbarkeit beschrieben, die mit seinem angeblichen Transvestitismus (welcher als urbane Legende gilt) und seiner Homosexualität (sein Stellvertreter Clyde Tolson galt als sein Lebensgefährte) in Verbindung gebracht wurde. Hoover war unter den Politikern gefürchtet und verachtet. US-Präsident Richard Nixon soll, als er vom Tode Hoovers hörte, gesagt haben: „That old cocksucker?“[1] J. Edgar Hoover war Mitglied der „Federal Lodge No. 1“ und der „Justice-Lodge No. 46“ der Freimaurer in Washington (D.C.).
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Persons in Hiding (1938)
- Masters of Deceit (1958)
- A Study of Communism (1962)
- Crime in the United States (1965)
[Bearbeiten] Literatur
- Richard G. Powers: Die Macht im Hintergrund: J. Edgar Hoover und das FBI. Kindler, München 1988, ISBN 3-463-40088-X.
- Anthony Summers: J. Edgar Hoover, Der Pate im FBI. Langen/Müller, München 1993, ISBN 3784424724.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über J. Edgar Hoover im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebensbeschreibung auf Spartacus Educational (englisch)
[Bearbeiten] Quellen
Personendaten | |
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NAME | Hoover, John Edgar |
KURZBESCHREIBUNG | Begründer und Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI) |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1895 |
GEBURTSORT | Washington (D.C.),USA |
STERBEDATUM | 2. Mai 1972 |
STERBEORT | Washington (D.C.),USA |