Insulinschocktherapie
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Die Insulinschocktherapie wurde in der Psychiatrie auf den Vorschlag des Polen Manfred Sakel im Jahre 1933 eingesetzt, um die Symptome gewisser Störungen (Psychose, Depression, Drogensucht u.a.) zu behandeln. Sie wurde teilweise auch zusammen mit der Elektrokrampftherapie angewendet (sogenannter Kombinationsschock). Während die Elektrokrampftherapie in den letzten Jahren sogar wieder vermehrt eingesetzt wird, ist die Insulinschocktherapie völlig aus dem psychiatrischen Alltag verschwunden.
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[Bearbeiten] Vorgehen
Hierzu wurde durch Verabreichung von Insulin eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) künstlich herbeigeführt und der Patient über mehrere Minuten in einem Koma gehalten. Hierbei konnte es auch zu einem Krampfanfall kommen. Der Zustand wurde schließlich durch Gabe von Glucose wieder beendet und der Patient kam wieder zu Bewusstsein.
[Bearbeiten] Folgen
Bei fehlenden oder vergleichsweise geringen Wirkungen kam es bei wiederholter Anwendung zu irreversiblen geistigen Schädigungen und im Vergleich zur Elektrokrampftherapie häufiger zum Tod beim Patienten. Aus diesem Grund wird die Methode heute nicht mehr eingesetzt.
[Bearbeiten] Kritik
Da es heute keine Befürworter des Verfahrens mehr gibt, bräuchte es auch eigentlich keine Kritiker. Wenn der Insulinschock aus dem Umfeld der Scientology oder der Antipsychiatrie-Bewegung heute noch kritisiert wird, richtet sich die Kritik eher gegen den verbreiteten Therapieansatz der Psychiatrie, der sich auch in der Elektrokrampftherapie wiederfindet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Veröffentlichung des Bundesverbandes Psychiatrie Erfahrener (Contra; mit Bericht über Insulinschock; insgesamt eher allgemein gegen psychiatrische Schocktherapien)
- Englische Quelle aus dem Jahr 1944 (Psychiatriehistorisches Dokument)
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