Informationsdienst für unterbliebene Nachrichten
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Der Informationsdienst für unterbliebene Nachrichten (ID) erschien ab 1973 in Frankfurt am Main als Wochenzeitung bei einer Startauflage von 500 und wurde 1981 eingestellt.
Selbstverständnis der Zeitung war Berichterstattung von unten, bei geringer redaktioneller Nachbearbeitung. Das Konzept lautete, die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen, auch wenn der Anspruch von Gegenöffentlichkeit meist nur unzureichend realisierbar war. Inhaltlich führte dies zu einer Sammlung von Nachrichten aus dem Bereichen „Repression“, Gefängnisalltag und Basisgruppenaktivitäten, die von der damals entstehenden Anti-AKW-Bewegung geprägt waren, oder auch von den Themen, welche die Linke aktuell beschäftigten. Als alternative Nachrichtenagentur war der ID fester Bestandteil in der alternativen Presse der 70er Jahre, und die Texte wurden vielfach von anderen Kleinzeitungen nachgedruckt.
Der ID gilt mit seinen Konzept der Basisberichterstattung als Vorläufer der taz. Nach Einstellung der Zeitung entstand daraus das Archiv für Alternative Medien, das 1988 nach Amsterdam überführt wurde und heute Bestandteil des Internationales Instituts für Sozialgeschichte ist.