Indische Schlangenwurzel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Indische Schlangenwurzel | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Systematik | ||||||||||||||
|
||||||||||||||
| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
| Rauvolfia serpentina | ||||||||||||||
| (L.) Benth. ex Kurz |
Die Indische Schlangenwurzel (Rauvolfia serpentina, auch Rauwolfia serpentina), auch Wahnsinnskraut, Schlangenholz, Schlangenwurz oder Java-Teufelspfeffer genannt, gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie ist jedoch nicht identisch mit der als Amerikanische, Schwarze oder Wilde Schlangenwurzel bezeichneten Trauben-Silberkerze.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Die Indische Schlangenwurzel ist ein immergrüner Strauch mit weißer Rinde. Die Pflanze erreicht eine durchschnittliche Wuchshöhe von 50 cm. Die Blätter sind spitzeiförmig und glänzend. Sie bildet zwischen April und Mai viele kleine, weiße bis hellrote Blüten aus. Diese entwickeln sich zu erbsengroßen, erst roten, bei der Reife dann schwarzen Steinfrüchten.
[Bearbeiten] Herkunft
Die Indische Schlangenwurzel ist ursprünglich in Indien beheimatet und hat sich von dort in Indonesien, Pakistan und Sri Lanka verbreitet. Um die Wildbestände der Pflanze nicht zu gefährden, ist der Export aus Indien seit 1997 verboten.
Die Gattungsbezeichnung Rauvolfia erhielt die Pflanze im Jahr 1703 von dem französischen Botaniker Charles Plumier, der sie zu Ehren des Augsburger Arztes und Botanikers Leonhard Rauwolf so bezeichnete.
[Bearbeiten] Medizinische Anwendungen
Die Wurzeln der Pflanze (Rauvolfia radix, auch Rauwolfia radix) werden seit Jahrhunderten in der indischen Medizin verwendet und gelangten Anfang des 18. Jahrhunderts auch nach Europa.
Bei den medizinisch wirksamen Bestandteilen handelt es sich um etwa 60 verschiedene Alkaloide, genauer um Monoterpen-Indolalkaloide des Yohimban-, Heteroyohimban-, Sarpagan- und Ajmalantyps. Der Gesamtalkaloidgehalt liegt bei 1–2 %. Die beiden Hauptwirkstoffe sind das Reserpin und das Rescinnamin. Weitere Alkaloide sind beispielsweise: Ajmalin, Deseripin, Serpentin und Yohimbin.
Das Alkaloidgemisch wirkt abführend, beruhigend, blutdrucksenkend, krampflösend und stimmungsaufhellend.
[Bearbeiten] Quellen
- M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen: gesund durch die Heilkräfte der Natur, Bechtermünz 2001, ISBN 3-8289-1839-5
- Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka
