Ilse Heß
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Ilse Heß geb. Pröhl (* 22. Juni 1900 in Hannover; † 7. September 1995 in Lilienthal im Allgäu) war die Ehefrau des nationalsozialistischen Politikers Rudolf Heß, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch als Buchautorin bekannt wurde.
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[Bearbeiten] Kindheit und Elternhaus
Ilse Pröhl stammte aus einer rechts-nationalkonservativen Familie. Sie war eine von zwei Töchtern des wohlhabenden Arztes Dr. Friedrich Pröhl aus Hannover und dessen Frau Elsa, geb. Meineke. Sie hatte eine Schwester namens Inge. Der Vater wurde während des Kapp-Putsches getötet.
[Bearbeiten] Heirat mit Rudolf Heß
Im April 1920 lernte Rudolf Heß in einer Münchener Pension die Studentin Ilse Pröhl kennen. Ilse fühlte sich von Anfang an zu ihm hingezogen, doch Heß ließ sich nur zögernd auf eine Beziehung ein. Er vertröstete sie über Jahre hinweg und ging Intimitäten aus dem Weg. Adolf Hitler gab letztendlich den Anstoß zur Eheschließung, die am 20. Dezember 1927 in München stattfand. Hitler war Trauzeuge. Das einzige gemeinsame Kind Wolf Rüdiger wurde am 18. November 1937 geboren.
In den 1930er Jahren bezog die Familie Hess in München in Isarnähe in der Harthauser Straße eine Villa mit großem Garten, Schwimmbecken und Tennisanlage.
Nach dem 13. Mai 1941 (dem Absprungtag von Rudolf Heß über Schottland) verließ Ilse Heß mit ihrem Sohn Wolf Rüdiger München, um nach Hindelang zu ziehen. Sie bezog zunächst ein Sommerhaus auf dem sog. Bürgle im Ortsteil Bad Oberdorf.
[Bearbeiten] Leben nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches
Während des Zweiten Weltkrieges lebte sie in Bad Oberdorf. Später siedelte sie nach Gailenberg um, einem Ortsteil von Bad Hindelang.
Am 3. Juni 1947 wurde Ilse Heß - wie alle Ehefrauen der während der Nürnberger Prozesse verurteilten oder hingerichteten Kriegsverbrecher - verhaftet und in das Internierungslager Göggingen in der Nähe von Augsburg verbracht. Am 24. März 1948 wurde sie wieder entlassen und ließ sich im Allgäu nieder.
[Bearbeiten] Politische Einstellung
Ilse Heß war eine überzeugte Nationalsozialistin. Nach dem Krieg unterstützte sie die Stille Hilfe.
[Bearbeiten] Werke
- Literatur von und über Ilse Heß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ein Schicksal in Briefen, Leoni a. Starnberger See : Druffel, 1971 (über 40 Auflagen)
- Gefangener des Friedens
- Antwort aus Zelle 7. Leoni a. Starnberger See : Druffel, 1967
- England - Nürnberg - Spandau. Leoni am Starnberger See : Druffel, 1967.
- Neue Briefe aus Spandau. Leoni am Starnberger See : Druffel, 1955
[Bearbeiten] Literatur
- Sigmund, Anna Maria: Die Frauen der Nazis. München 2005, Heyne Verlag, ISBN 3-453-60016-9
Personendaten | |
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NAME | Ilse Heß |
ALTERNATIVNAMEN | geb. Ilse Pröhl |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau von Rudolf Heß |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1900 |
STERBEDATUM | 7. September 1995 |
Kategorien: Frau | Deutscher | Autor | Geboren 1900 | Gestorben 1995