Hugo Lederer

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Detail vom Bismarck-Denkmal in Hamburg

Prof. Hugo Lederer (* 16. November 1871 in Znaim (Znojmo), † 1. August 1940 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

1 Ausbildung und erste Erfolge
2 Nach dem Ersten Weltkrieg
3 Dreißiger Jahre
4 Kunsthistorische Bewertung
5 Werke
6 Literatur
7 Weblinks

[Bearbeiten] Ausbildung und erste Erfolge

In den Jahren 1884 bis 1898 besuchte Lederer die k.u.k. Fachschule für Tonindustrie in Berlin. Sofort nach seinem Abschluss engagierte ihn Adalbert Deutschmann für sein Kunstgewerbeatelier in Erfurt.

1890 wechselte Lederer nach Dresden in die Werkstatt des Bildhauers Johannes Schilling. Zwei Jahre später warb ihn der Bildhauer Christian Behrens nach Breslau ab. Aber noch im selben Jahr ging Lederer nach Berlin zu Robert Toberentz.

1895 machte sich Lederer als freier Bildhauer selbstständig und ließ sich in Berlin nieder. Seinen ersten öffentlichen Auftrag, eine "Genius-Gruppe" für Krefeld, erhielt er 1898. Seinen größten Erfolg errang er 1902, als sein Entwurf bei der Ausschreibung für das monumentale Bismarck-Denkmal in Hamburg den ersten Platz belegte und er den Auftrag zur Realisierung erhielt. 1912 wurde Lederer an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin der Lehrstuhl für Plastik angeboten, den er nach kurzem Zögern auch annahm. Er wurde damit Nachfolger von Prof. Ernst Herter.

[Bearbeiten] Nach dem Ersten Weltkrieg

1919 nahm ihn die Akademie der Künste in Berlin als Mitglied auf. Lederer leitete in den Jahren 1920 bis 1936 eine Meisterklasse für Plastik. Unter seinen Schülern waren so bekannte Namen wie Josef Thorak, Gustav Seitz, Emy Roeder, Hans Mettel und Katharina Heise.

[Bearbeiten] Dreißiger Jahre

Durch die Mitgliedschaft beim Frontkämpferbund Stahlhelm (seit 1931) erhoffte sich Lederer größere staatliche Aufträge. Doch ab 1933 gab es für ihn keinerlei staatliche Projekte mehr, zu denen er herangezogen wurde. Die Familie Krupp beauftragte ihn 1936 mit einem Denkmal. Dieses Werk wurde sein Letztes.

Im Alter von 69 Jahren starb Prof. Hugo Lederer nach langer schwerer Krankheit in Berlin.

[Bearbeiten] Kunsthistorische Bewertung

Lederers Werk stand zunächst in der Tradition von Reinhold Begas und dessen neubarocken Stil. In seinen späteren Werken lässt sich dann eher ein Einfluss von Adolf von Hildebrand ausmachen.

[Bearbeiten] Werke

Fechter-Brunnen, Universitätsplatz, Breslau, 1901
Das Schicksal, 1905, heute auf dem Friedhof Ohlsdorf
Bismarck-Denkmal, 1902-1906, Elbhöhe, Hamburg (mit Johann Emil Schaudt)
Ringer, 1908, Heerstraße, Berlin-Charlottenburg
Bismarck-Standbild, 1911, in Wuppertal-Barmen
Kaiser Friedrich III.-Reiterstandbild, 1911, Kaiserplatz, Aachen
Heinrich Heine-Denkmal, 1911-1926, Hamburg, Stadtpark (1933 demontiert, 1943 eingeschmolzen)
Gedenkrelief für Freiherr vom Stein, 1914, Rathaus Berlin-Schöneberg
Regiments-Kriegerdenkmal 1914-1918 des Grenadier-Regiments zu Pferde (Neumärkisches) No. 3, 1923 eingeweiht, Treptow a. Rega/ Hinterpommern
Kriegerdenkmal 1914-1918, um 1925, Marktplatz, Altdamm/ Hinterpommern
Fruchtbarkeits-Brunnen, 1927 - 1934, Arnswalder Platz, Berlin-Prenzlauer Berg
Löwendenkmal (91er-Denkmal), 1921, Schlossplatz (1960 auf den Theodor-Tantzen-Platz versetzt), Oldenburg
Bärenbrunnen, 1928, Werderscher Markt, Berlin-Mitte
Säugende Bärin, 1929, Rathaus/Finanzamt, Berlin-Zehlendorf
Grabmal Gustav Stresemann, Friedensnobelpreisträger, 1929 - 1930, Luisenstädtischer Friedhof, Berlin-Kreuzberg)

Berlin, Rathaus Schöneberg, Gedenkrelief für Reichsfreiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein, geschaffen von Hugo Lederer 1914

Monumentalgrab für Gustav Stresemann auf dem Luisenstädtischen Friedhof, 1930

Bismarck-Denkmal in Hamburg

Frontalansicht

[Bearbeiten] Literatur

Bornemann, Felix: Hugo Lederer : sein Leben und sein Werk. - Geislingen/Steige : Südmähr. Landschaftsrat, 1971
Jochum-Bohrmann, Ilonka: Hugo Lederer : ein deutschnationaler Bildhauer des 20. Jahrhunderts. - Frankfurt/M : Lang, 1990. - ISBN 3-631-42632-1
Krey, Hans: Hugo Lederer : ein Meister der Plastik. - Berlin: Schroeder, 1932
Leipziger Illustrirte Zeitung Nr. 3564 vom 19.10.1911
Höft, Manfred: Altdammer Denkmäler - in: Pommersche Zeitung vom 20.04.1985
Geschichte des Kavallerie-Regiments 6, bearbeitet von Rittmeister Bronsart von Schellendorf, Schwedt a.O. 1937