Horst Vetter

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Horst Vetter (* 28. August 1927 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (FDP). Der Kaufmann war von 1975 bis 1983 FDP-Fraktionsvorsitzender im Berliner Abgeordnetenhaus und von 1983 bis 1986 Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz von Berlin.

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Er beendete die Schule mit der Mittleren Reife, mache 1945 und 1946 eine kaufmännische Ausbildung. Ab 1947 war er als Handelsvertreter tätig. 1951 wurde er Mitinhaber der Firma Vetter & Huffert, einem Großhandlung. 1956 gründete er die Firma Horst Vetter Großhandel, 1966 den Berliner Glückwunschkarten-Vertrieb, ebenfalls eine Großhandlung, deren alleiniger Inhaber er seit 1970 war. 1969 ergänzte er den Großhandel durch die Einzelhandelsfirma Horst Vetter Papier- und Bürobedarf, die verschiedene Läden in Berlin betrieb.

[Bearbeiten] Parteipolitiker

1961 trat Vetter in die FDP ein. 1965 bis 1979 war er Vorsitzender des Bezirksverbands Berlin-Reinickendorf, 1973 bis 1975 stellvertretender FDP-Landesvorsitzender. 1987 und 1988 gehörte er erneut dem Landesvorstand an. Gegenwärtig ist er stellvertretender Beisitzer des FDP-Landesschiedsgerichts.

[Bearbeiten] Fraktionsvorsitzender

1971 wurde er auf der Reinickendorfer Bezirksliste in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt, übernahm 1975 den FDP-Fraktionsvorsitz von Hermann Oxfort, der zum Justizsenator gewählt wurde.

Im Juni 1981 ermöglichten er und drei andere FDP-Parlamentarier der CDU die Berliner Landesregierung zu bilden. Gegen einen Beschluss des FDP-Landesparteitags tolerierten Vetter, sowie die Abgeordneten Walter Rasch, Jürgen Dittberner und Edgar Swinne in einer parlamentarischen Patt-Situation den Senat Richard von Weizsäckers. Nach ihrer Auffassung benötigte Berlin eine handlungsfähige Regierung. Obgleich sie darin vom FDP-Vorsitzenden Hans-Dietrich Genscher bestärkt wurden, leitete der FDP-Landesvorstand ein Parteiordnungsverfahren ein. Vetter antwortete mit einer Werbeaktion, in der er die Bürger aufrief, in die FDP einzutreten, um die Mehrheitsverhältnisse in der Partei zu verändern. Am 12. März 1983 beschloss der Berliner FDP-Landesparteitag, eine Koalition mit der CDU einzugehen.

[Bearbeiten] Senator von Berlin

Am 17. März 1983 wurde Vetter zum Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz im Senat Richard von Weizsäcker gewählt. Er behielt das Amt auch im 1985 folgenden Senat Eberhard Diepgens.

Im April 1986 musste er zurücktreten, nachdem öffentlich geworden war, dass er von dem Berliner Baufinanzier Kurt Franke eine Parteispende über 10.000 Mark in bar angenommen hatte. Wie das Landgericht Berlin später feststellte, hatte er sich damit nicht strafbar gemacht. Weil er als Zeuge bei der Staatsanwaltschaft jedoch unwahre Angaben über die Höhe der Spende gemacht hatte, wurde er 1988 wegen Meineids zu einer Freiheitsstrafe von elf Monaten auf Bewährung verurteilt.

Vetter ist verheiratet. Er hat drei Kinder. Der jüngste Sohn Andreas ist Bezirksverordneter der FDP in Berlin-Reinickendorf.