Horst Fischer

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Horst „Hackl“ Volkmar Fischer (* 8. Juni 1930 in Oberhermersdorf, dem heutigen Stadtteil Adelsberg der Stadt Chemnitz; † 21. März 1986 in Köln) war ein bekannter Trompeter.

Horst Fischer

Grabstein in Adelsberg

[Bearbeiten] Stationen seines Lebens

Mit 11 Jahren kam Horst Fischer zur Trompete und schrieb sich mit 13 Jahren im Hauptfach Violine und den Nebenfächern Trompete und Klavier an der Heeresmusikschule in Frankfurt/Main ein. Vermutlich im Zusammenhang mit deren Zerstörung durch Bombenangriffe (1943?) erfolgte nach nur kurzem Aufenthalt der Wechsel an die Heeresmusikschule Bückeburg (wie u. a. auch bei Roy Etzel und James Last). In Bückeburg bis Kriegsende 1945, danach Orchesterschule Zschopau. Am 3. Juni 1945 wird dort neben anderen Instrumenten auch seine Trompete durch russische Soldaten gestohlen. Anschließend besucht er die Musikschule in Burgstädt, die so genannte „Stadtpfeife“. Er verlässt die Schule ohne Abschluss 1947 zwecks Engagement beim Tanzorchester Ernst Knauth, Chemnitz, mit Gastspielen u. a. in Heidelberg , dort in amerikanischen Clubs. 1948 wird Fischer von Karl Walter für dessen Tanzkapelle entdeckt. Im Sommer 1949 wirbt ihn Kurt Henkels für das Rundfunktanzorchester Leipzig ab und 1951 wird Fischer von Erwin Lehn zum Südfunk nach Stuttgart verpflichtet. Gastspiele u. a. bei Kurt Edelhagen, Werner Müller und Willy Berking, Tanz- und Unterhaltungsorchester Radio Zürich. Konzertreise nach Japan.

Sein „Markenzeichen“ wird der Titel Ciribiribin - mit einer Schlusskadenz bis zum f3. Mit Recht kann „Hackel“ Fischer zu den deutschen Top-Trompetern gezählt werden. Seine Kadenzen bis as3 und es4 (auf dem Mundstück!) in Erwin Lehns „Western Blues“ brauchen den Vergleich mit internationalen high-note-Trompetern wie Harry James oder Maynard Ferguson nicht zu scheuen. Er spielte Trompeten mit Perinet-Ventil und das im Jazz damals oft verwendete Kornett in langer (amerikanischer) Bauform.

1959 erhält Fischer die „Goldene Trompete“ für über 1 Million verkaufte Schallplatten.

Bis 1977 lebte er in der Schweiz, später in Süddeutschland und zog 1981 in die Nähe von Köln (Bergisch Gladbach, Paffrath) und in Langenfeld (Rheinland). Er starb 1986 von Alkohol gezeichnet, verarmt und von der Musikwelt vergessen.

Seine Trompete befindet sich seit dem Frühjahr 2004 im Trompetenmuseum Bad Säckingen.

Im Mai 1995 fand in Chemnitz im Rahmen der Reihe „Chemnitzer Köpfe“ eine Hommage an Horst Fischer statt. Der Handzettel zur Veranstaltung war überschrieben mit: „Horst Fischer – ein tragisch ertrunkener Millionär“.

Das Grab des wohl größten deutschen Trompeters der Tanz- und Unterhaltungsmusik der Nachkriegszeit befindet sich auf dem Friedhof im Chemnitzer Stadtteil Adelsberg und war bis Juli 2006 – ohne Stein oder Gedenktafel – 20 Jahre lang nur schwer zu finden. Eine Interessengemeinschaft hatte sich im September 2005 das Ziel gesetzt, für eine würdige Grabstätte mit Gedenkstein zu sorgen. Seit dem 8. Juli 2006 ist dieses nun Realität.

[Bearbeiten] Quellen

Trompeter-Taschenbuch Friedel Keim (Schott Musik International, Mainz 1999) ISBN 3-254-08377-6
Karl Walter und sein Orchester Karl-Peter Fleischer, 2004, Eigenverlag, ISBN 3-00-013934-6
Zehn Jahre Rundfunktanzorchester Leipzig Heinz Quermann, 1957, Lied der Zeit Musikverlag, Berlin W8
Das große Buch der Trompete Friedel Keim (Schott, Mainz 2005) ISBN 3-7957-0530-4 (mit der derzeit umfassendsten abgedruckten Horst-Fischer-Biografie)
Der Mann mit der goldenen Trompete - Horst Fischer Broschüre zur Horst-Fischer-Gedenkfeier 2006, Herausgeber: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Chemnitz-Adelsberg 2006 im Eigenverlag

Zitat aus dem Elektronischen Museumskatalog Trompetenmuseum Bad Säckingen:
14247 Ventiltrompete in B, Reynolds. USA, 20. Jh. (ca. 1974-75). Seriennr. 294535. Drei Périnet-Ventile. Nur "rey" lesbar, weil Schallstück an dieser Stelle abgeschnitten ist. Bemerkung: Siehe Inv.-Nr. 4520-015 für Dokumentationskonvolut über Horst Fischer. Zubehör: Mundstück blankes Messing ohne Bezeichnung). Provenienz: Geschenk von Stephan Will, Berg. Gladbach, am 2. Mai 2004. Ex Horst Fischer (1930-1986). (übermittelt von: Edward H. Tarr)