Hidschra
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Die Hidschra hidschra / هجرة / hiǧra bezeichnet die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahre 622 und markiert damit den Beginn des Mondkalenders der islamischen Zeitrechnung. Auch der iranische Kalender beginnt mit der Hidschra, seine Jahre entsprechen jedoch den Sonnenjahren des gregorianischen Kalenders.
Schon im Jahre 615 waren Anhänger Mohammeds in einer ersten Welle aus dem heidnischen Mekka ins christliche Äthiopien emigriert. Mohammeds Übersiedlung nach Medina 622 – die „eigentliche“ Hidschra – war somit genaugenommen der zweite derartige „Auszug“.
Mit der Ankunft in Medina wurde der zuvor recht einsame, verfolgte und gehasste Prophet Mohammed sehr schnell zu einem geachteten Staatsmann und Begründer eines Islamischen Großreiches, das in wenigen Jahrzehnten große Gebiete erobern und kolonialisieren sollte. Dieses zentrale Ereignis schlägt sich u. a. darin nieder, dass in der islamischen Heiligen Schrift, dem Koran, alle Suren als „vor“ oder „nach der Hidschra (offenbart)“ als „mekkanische“ bzw.„medinensische“ Suren gekennzeichnet werden.